Mit einem deutlichen Kurssprung reagiert die Aktie von General Electric auf die Zahlen zum dritten Quartal. Die US-Industrieikone musste zwar erneut einen hohen Milliardenverlust verkraften, konnte aber die Cash-Flow-Prognose nach oben schrauben. Das ist wichtig für die angeschlagene Bilanz und vertreibt die schlimmsten Sorgen der Anleger.
Nach den Manipulationsvorwürfen des Privatermittlers Harry Markopolos wurde sogar von einer möglichen Insolvenz von GE gesprochen. Umso wichtiger ist der erhöhte Cashflow-Ausblick – nach den Turbulenzen achten die Investoren bei GE inzwischen besonders stark auf den Cashflow, da dieser vom Unternehmen kaum beeinflusst werden kann.
Im dritten Quartal erwirtschaftete GE aus dem Industriegeschäft einen Cashflow von 650 Millionen Dollar – für das Gesamtjahr rechnet der Konzern nun mit einem positiven Wert von bis zu zwei Milliarden Dollar. Bislang lag die Prognose lediglich bei plus minus einer Milliarde Dollar.
Unter dem Strich steckt GE dennoch weiter tief in den roten Zahlen – der Fehlbetrag im dritten Quartal betrug 9,5 Milliarden Dollar. Eine Neubewertung der Beteiligung am Ölfeldausrüster Baker Hughes sorgte für eine Abschreibung von 8,7 Milliarden Dollar, im Versicherungsgeschäft wurde eine Milliarde Dollar abgeschrieben und im Wasserkraft-Geschäft 740 Millionen Dollar.
Bereinigt um diese Sondereffekte lag der Gewinn je Aktie bei 15 Cent. Analysten hatten mit zwölf Cent gerechnet. Im Gesamtjahr peilt GE unverändert ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von 55 bis 65 Cent an.
Durch den Kurssprung nähert sich die GE-Aktie wieder der 10-Dollar-Marke. Die starke Cash-Flow-Entwicklung ist positiv zu werten. Hält dieser Trend an, dürften die Manipulationsvorwürfe künftig auf weniger fruchtbaren Boden fallen. Die GE-Aktie gehört wieder auf die Watchlist – Neueinsteiger sollten nach dem Kurssprung zunächst aber noch abwarten.