Seit Jahresbeginn hatte sich die Lage bei General Electric entspannt. Die jahrelange Talfahrt schien ein Ende zu finden – doch am heutigen Donnerstag kommt die Aktie wieder kräftig unter die Räder. Hintergrund: Ein prominenter US-Ermittler hat den Konzern ins Visier genommen und sieht Unregelmäßigkeiten bei der Bilanzierung.
Der berühmte Privatermittler Harry Markopolos hatte einst den Milliardenbetrug des Fondsmanagers Bernard Madoff aufgedeckt und hat laut Wall Street Journal nun einen Bericht von über 170 Seiten zu GE vorgelegt. Laut der Zeitung müsse das Kapital in der Versicherungssparte aufgestockt werden. Außerdem gebe es bei der Bilanzierung der Baker-Hughes-Beteiligung Unregelmäßigkeiten.
Pikant an dem Fall: Der Ermittler sagte selbst, dass er mit einem Hedgefonds zusammenarbeite, der gegen GE wette. Mögliche Gewinne würden sich der Fonds und Markpolos teilen. GE selbst verteidigte derweil im Wall Street Journal seine Bilanzen. „Wir können uns nicht zu einem Bericht äußern, den wir nicht gesehen haben, doch die Vorwürfe, die wir gehört haben, sind völlig falsch und irreführend“, so eine Sprecherin.
Der Kurssturz nach dem WSJ-Bericht hat die GE-Aktie kurzzeitig unglücklich unter den Stopp bei 7,50 Euro gedrückt. Die Aktie wird damit knapp oberhalb des Empfehlungskurses ausgestoppt. Vor einem Neueinstieg sollten Anleger nun abwarten, was an den Vorwürfen dran ist und an der Seitenlinie bleiben.