Die Corona-Pandemie hat General Electric im abgelaufenen Jahr mit voller Wucht getroffen. Vor allem der Einbruch im Luftfahrtgeschäft sorgt für einen massiven Rückgang bei Umsatz und operativem Gewinn. Doch die Zahlen waren zumindest nicht so schlimm wie befürchtet. Die Aktie springt vorbörslich mehr als acht Prozent nach oben.
Das bereinigte operative Ergebnis im Industriegeschäft ging bei GE 2020 um 70 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar zurück. Der Umsatz sank um 16 Prozent auf 79,6 Milliarden Dollar. Unter dem Strich profitierte der Konzern dagegen vom Verkauf der Biopharma-Sparte und erzielte einen Nettogewinn von 5,2 Milliarden Dollar. Im Vorjahr war noch ein Verlust von 5,4 Milliarden Dollar aufgelaufen.
Positiv überraschte GE vor allem mit dem industriellen Freien Cash Flow im vierten Quartal. Der lag bei 4,37 Milliarden Dollar, CEO Larry Culp hatte zuletzt lediglich "mindestens 2,5 Milliarden Dollar" in Aussicht gestellt.
Optimistischerer Ausblick
2021 sollen sich die Marge sowie der Umsatz im Industriegeschäft wieder verbessern. Bei den Erlösen im Industriegeschäft wird aus eigener Kraft ein Plus im niedrigen einstelligen Prozentbereich angepeilt, erklärte GE. Im Vorjahr waren sie um 13 Prozent gesunken. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll 0,15 bis 0,25 Dollar betragen, nach 0,01 Dollar im Vorjahr.
Dabei erwartet der Konzern eine bessere operative Entwicklung im klassischen Energiegeschäft sowie bei erneuerbaren Energien. Das Medizintechnikgeschäft sollte sich anhaltend gut entwickeln. Auch bei der Finanzsparte erwartet GE bessere Ergebnisse. Bei der Luftfahrtsparte zeigte sich der Konzern hingegen vorsichtig. Hier hänge die Entwicklung von der Erholung des Umfelds ab. So geht GE zunächst von unveränderten bis steigenden Umsätzen aus.
GE ist ein Mischkonzern. Doch gerade die Luftfahrtsparte, die von der Pandemie stark betroffen ist, ist für den Konzern wichtig. Eine Rückkehr zur Normalität in der Gesellschaft ist deshalb umso wichtiger. Wer auf dieses Szenario setzen will, kann bei GE zugreifen. Die Aktie eignet sich aber nur für spekulative Anleger.
Mit Material von dpa-AFX