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22.11.2023 Nikolas Kessler

Geldwäsche und Sanktionsverstöße – Paukenschlag bei Kryptobörse Binance

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Bitcoin

Binance, die weltgrößte Kryptobörse nach Handelsvolumen, hat sich am Dienstagabend mit der US-Regierung auf eine Übereinkunft zur Beilegung eines jahrelangen Ermittlungsverfahrens geeinigt. Das Unternehmen sowie dessen Mitgründer und bisheriger CEO Changpeng „CZ“ Zhao müssen dafür allerdings einen hohen Preis bezahlen.

Binance und Zhao haben sich im Rahmen des Deals mit den US-Behörden schuldig bekannt, in den USA gegen Geldwäschegesetze und Sanktionen verstoßen zu haben. Das Unternehmen wurde daraufhin mit einer Strafe in Höhe von 4,3 Milliarden Dollar belegt. Gegen dies Zahlung dieser Summe werden in den USA alle strafrechtlichen Vorwürfe gegen Binance fallengelassen. Zudem darf die Kryptofirma das operative Geschäft unter Aufsicht fortführen.

Im Rahmen des Vergleichs musste Zhao vor einem Gericht in Seattle ein persönliches Schuldeingeständnis abgeben und eine Strafe von 50 Millionen Dollar bezahlen. Er muss außerdem als CEO zurücktreten und darf in den nächsten drei Jahren keine Führungsposition in der von ihm gegründeten Firma übernehmen. Seine Mehrheitsbeteiligung an Binance darf er nach bisherigen Erkenntnissen aber behalten.

Als neuen CEO hat Binance Richard Teng vorgestellt, der seit 2021 im Unternehmen ist und zuletzt das Geschäft in den lokalen Märkten außerhalb der USA verantwortet hatte.

Heftige Vorwürfe gegen Binance

Der nun getroffenen Einigung waren jahrelange Ermittlungen der US-Justiz vorausgegangen. Diese haben ergeben, dass sich das Unternehmen trotz Millionen von Kunden in den USA nicht an die dortigen Gesetze gehalten hat, was wiederum fragwürdige Geldflüsse ermöglicht habe.

Laut den Gerichtsdokumenten seien über die Plattform beispielsweise fast 900 Millionen Dollar aus den USA in den mit Sanktionen belegten Iran geflossen. Zudem räumte das Unternehmen ein, auch Transaktionen an Terrororganisationen wie die Hamas, Al-Quaida oder den Islamtischen Staat (IS) im Irak und Syrien ermöglicht zu haben.

All das sei wissentlich geschehen. „Binance-Mitarbeiter wussten und diskutierten, dass das Unternehmen Tausende von Nutzern in sanktionierten Ländern bediente, und sie wussten, dass die Erleichterung von Transaktionen zwischen US-Nutzern und Nutzern in sanktionierten Ländern gegen US-Gesetze verstoßen würde. Aber sie haben es trotzdem getan“, sagte Generalstaatsanwalt Merrick Garland laut einem Bericht des Branchenportals coindesk.com während einer Pressekonferenz am Dienstag.

Immerhin: Die US-Behörden hätten Binance nicht vorgeworfen, Kundengelder veruntreut oder die Märkte manipuliert zu haben, stellte der scheidende CEO Zhao klar. Die unerlaubte Verwendung von Kundengeldern hatte vor rund einem Jahr zum Kollaps der Kryptobörse FTX geführt.

Bitcoin (ISIN: CRYPT0000BTC)

Nachdem die Aussicht auf eine Einigung mit der US-Justiz am Vortag noch für Kursgewinne bei BNB, der nativen Kryptowährung von Binance, geführt hatte, ist der Kurs nach Bekanntwerden der konkreten Bedingungen am Dienstagabend eingebrochen. Am Mittwochvormittag verliert BNB auf 24-Stunden-Sicht fast zehn Prozent.

Auch am übrigen Kryptomarkt sorgt die Nachricht aktuell für erhöhte Unsicherheit und moderat negative Vorzeichen. Der Bitcoin verliert dabei im Gleichschritt mit dem Gesamtmarkt rund 2,4 Prozent. DER AKTIONÄR bleibt aber bullish für die digitale Leitwährung und rechnet mittelfristig mit einer Fortsetzung der jüngsten Aufwärtsbewegung.

Mit Material von dpa-AFX.

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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, BNB.

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