Während Spot-ETF- und Halving-Fantasie den Bitcoin – und mit ihm auch den übrigen Kryptomarkt – in den letzten Monaten beflügelt haben, ist das Thema Regulierung wieder etwas in den Hintergrund getreten. Im Zwist zwischen den US-Behörden und der weltgrößten Kryptobörse Binance deutet sich nun allerdings eine Lösung an.
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, sollen das US-Justizministerium und die Kryptofirma vor einer Einigung zur Beilegung des seit Jahren schwelenden Streits arbeiten. Die Behörden seien demnach bereit, die Ermittlungen wegen angeblichen Finanzbetrugs, Geldwäsche und Sanktionsverstößen fallen zu lassen – allerdings gegen hohe Auflagen.
Diese sehen laut den Informanten unter anderem vor, dass Binance mindestens vier Milliarden Dollar Strafe bezahlt und das Fehlverhalten in einer detaillierten Sachverhaltsdarstellung einräumt, berichtet Bloomberg. Im Gegenzug würden alle weiteren strafrechtlichen Ermittlungen seitens der US-Behörden ausgesetzt, solange sich das Unternehmen an die vereinbarten Auflagen hält.
Für Branchenbeobachter kein allzu schlechter Deal: „Eine Einigung mit einer Überwachungsklausel könnte ein Kompromiss sein, der Investoren schützt und Binance die Möglichkeit gibt, sich in eine institutionellere und konformere Richtung zu entwickeln“, sagte etwa Matt Walsh von der Krypto-Venture-Firma Castle Island Ventures gegenüber Bloomberg.
Binance-Gründer „CZ“ im Visier
Einen Freibrief für Binance-Mitgründer und -CEO Changpeng „CZ“ Zhao sieht der kolportierte Deal allerdings nicht vor, im Gegenteil: Er könnte im Gegenzug persönlich belangt und angeklagt werden. Zhao besitzt jedoch eine Staatsbürgerschaft der Vereinigten Arabischen Emirate – ein Land, das kein Auslieferungsabkommen mit den USA geschlossen hat. Sofern er nicht freiwillig kommt oder von einem Drittstaat ausgeliefert wird, könnte das eine hohe Hürde für ein mögliches US-Verfahren gegen ihn darstellen.
Die Verhandlungen zwischen Justizministerium und Binance seien noch im Gange und weitere Details wie Zeitplan, Ausgestaltung und Höhe der Strafe nicht endgültig festgelegt, berichten die Insider. Ihren Darstellungen zufolge sei aber eine Einigung bis Ende des Monats möglich.
Obwohl Binance die weltgrößte Kryptobörse nach Handelsvolumen und damit ein wichtiger Branchenplayer ist, hält sich die Marktreaktion auf die Meldung bislang in Grenzen. Während der Kurs von BNB, der nativen Kryptowährung von Binance, mit Kursgewinnen reagiert hat und am Dienstagvormittag auf 24-Stunden-Sicht rund fünf Prozent höher notiert, bleiben die übrigen Top-Coins im Konsolidierungsmodus.
Der Bitcoin tritt dabei mit einem kleinen Plus von 0,5 Prozent im Bereich von 37.350 Dollar auf der Stelle, nachdem er in den vergangenen Wochen deutliche Gewinne verzeichnet hatte. DER AKTIONÄR erwartet hier mittel- und langfristig eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
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