Im Zuge der in dieser Woche schwachen Entwicklung der Energiepreise geben auch die Anteilscheine des russischen Erdgasgiganten Gazprom nach. Dessen Aufsichtsratsvorsitzender Viktor Subkow hatte sich diese Woche bereits zuversichtlich für die Fertigstellung von Nord Stream 2 geäußert und legte nun nach.
Demnach würde die Realisierung des gesamten Projekts im Falle einer Umgehung dänischer Gewässer wohl knapp acht Monate länger dauern als ursprünglich kalkuliert. Darüber hinaus würde es den Bau wohl um 615 Millionen Dollar verteuern. Aktuell plant die Betreibergesellschaft noch mit Kosten von 9,5 Milliarden Dollar.
Noch zeigt sich Zubkow aber zuversichtlich, dass Dänemark den Pipelinebau genehmigt. In jedem Fall bleibt Gazprom entschlossen, die zweite direkte Pipeline von Russland nach Deutschland fertig zu stellen.
Es dürfte keine Überraschung sein, dass Nord Stream 2 später fertiggestellt wird und teurer wird, sollte sich Dänemark querstellen. Allzu dramatische Folgen hätte dies für Gazprom nicht. Die Marktmacht des Unternehmens in Europa (und auch in anderen Teilen der Welt – allen voran in Asien) dürfte in den kommenden Jahren weiter wachsen. Die enorm günstig bewertete Aktie bleibt daher für mutige Anleger ein Kauf (Stopp: 5,10 Euro).