Die Gazprom-Aktie hat im November bisher mehr als 25 Prozent zugelegt. So hat das Papier des russischen Gaskonzerns vornehmlich von der jüngsten Corona-Impfstoff-Euphorie und der damit einhergehenden Hoffnung auf eine anziehende Konjunktur sowie steigende Ölpreise profitiert. Trotz des jüngsten Kursanstiegs ist die Gazprom-Aktie damit noch lange nicht über den Berg.
Gazprom kämpft an vielen Fronten und muss immer wieder mit Rückschläge verkraften. Das größte Problem: die Fertigstellung der Gas-Pipeline Nord Stream 2. In dieser Hinsicht dürfte es der russische Staatskonzern auch mit Joe Biden als neuem US- Präsident nicht einfacher haben, wenn dieser am 20. Januar ins Weiße Haus einnzieht.
Auch die 6,4 Milliarden-Strafe, die Gazprom seitens der polnischen Behörde aufgebrummt wurde, ist ein Belastungsfaktor. Zwar will man dagegen gerichtlich vorgehen – der Ausgang ist allerdings ungewiss.Und genauso ungewiss sind auch die zukünftigen konjunkturellen Aussichten. Es werden noch Monate vergehen, bis der Impfstoff wirklich auf breiter Front zum Einsatz kommen kann. Ob sich die Wirtschaft wirklich so schnell erholen kann wie erhofft, bleibt daher offen – der Anstieg der Ölpreise ist damit keine ausgemachte Sache.
Zu den zahlreichen Widrigkeiten, mit denen Gazprom zu kämpfen hat, kommt noch das ohnehin höhere Risiko bei russischen Aktien wegen der politischen Lage. Aus fundamentaler Sicht ist die Gazprom-Aktie allerdings mit einem für 2021 prognostizierten KGV von 5 und einem KBV von 0,3 sehr attraktiv bewertet. Hinzu kommt eine Dividendenrendite von mehr als 7 Prozent. Fazit: Mutige Anleger greifen zu und sichern ihre Position mit einem Stopp bei 3,20 Euro ab.