Die Aktienkurse von Energieriesen wie Royal Dutch Shell oder Gazprom haben gestern weiteren Rückenwind erhalten. Denn die Ölpreise haben erneut deutlich zugelegt und sind auf den höchsten Stand seit der ersten Corona-Welle in der westlichen Welt gestiegen. Die Nordseesorte Brent kostete bis zu annähernd 48 US-Dollar, für US-Rohöl mussten im Hoch gut 45 Dollar gezahlt werden. Dadurch generierten Brent- und WTI-Öl auch neue Kaufsignale.
Ausschlaggebend für die Preissteigerungen ist die Hoffnung auf bald verfügbare Corona-Impfstoffe. Mittlerweile gibt es zu drei Impfstoffkandidaten vielversprechende Testergebnisse. Die Hoffnung lautet, dass die Pandemie mittelfristig einzudämmen ist und weitere Beschränkungen des Wirtschaftslebens vermieden werden können. Dies würde auch die Nachfrage nach Rohöl und Ölprodukten wie Benzin oder Diesel erhöhen.
Auf der Angebotsseite wird mittlerweile fest mit anhaltenden Beschränkungen gerechnet. So dürfte der Ölverbund Opec+ seine Förderkürzungen auch im kommenden Jahr fortführen. Geplant war eigentlich, die Förderung zu Beginn des kommenden Jahres auszuweiten. Aufgrund der zumindest kurzfristigen Belastungen durch die Corona-Krise rechnet damit aber kaum mehr ein Marktteilnehmer.
Die Kaufsignale bei den Ölpreisen sind für Shell, Gazprom & Co natürlich positiv zu werten. Die Risiken bleiben allerdings hoch, weshalb weiterhin nur mutige Anleger auf eine Fortsetzung der Erholungs-Rallye setzen sollten. Die Positionen sollten weiterhin mit Stoppkursen bei 11,10 Euro (Shell) und 3,20 Euro (Gazprom) abgesichert werden.
Mit Material von dpa-AFX