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Gazprom und Royal Dutch Shell: Die Ölpreis-Party geht weiter

Gazprom und Royal Dutch Shell: Die Ölpreis-Party geht weiter
Foto: Shutterstock
Royal Dutch Shell -%
Thorsten Küfner 06.07.2021 Thorsten Küfner

Seit mehreren Wochen geht es mit den Öl- und Gaspreisen stetig weiter nach oben. Dies bescherte natürlich Energieriesen wie etwa Royal Dutch Shell und Gazprom kräftigen Rückenwind. Viele Marktteilnehmer hatten damit gerechnet, dass die Förderstaaten ihre Produktion erhöhen dürften, doch man konnte sich nicht einigen, weshalb die Ölpreise nun weiter steigen.

Denn die Opec+ hat gestern die Verhandlungen zur Ausweitung der Fördermengen ab August ohne Ergebnis abgebrochen. Ebenfalls bemerkenswert: Das Kartell und seine Partnerländer legten auch keinen Termin für eine neue Sitzung fest, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus dem Umfeld der sogenannten Opec+ erfuhr.

Das von den Saudis dominierte Ölkartell Opec und seine von Russland angeführten Kooperationspartner hatten seit Donnerstag über Pläne diskutiert, ihre Tagesproduktion ab August um 400 000 Barrel pro Monat anzuheben. Der gemeinsame Schritt der sogenannten Opec+ sollte dazu beitragen, die sich erholende Weltwirtschaft zu versorgen.

Die Vereinigten Arabischen Emirate hatten jedoch die Zuteilung einer höheren Förderquote gefordert, während Saudi-Arabien dem benachbarten Golfstaat keine Sonderrechte zugestehen wollte. Die meisten der 23 Länder der Opec+ scheuen angesichts der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus vor noch größeren Lockerungen zurück.

Daran stießen sich die Vereinigten Arabischen Emirate. Das Energieministerium in Abu Dhabi kritisierte am Wochenende, dass andere Teilnehmer der Ölallianz die Produktion zwar ab August vorsichtig ausweiten wollen, aber gleichzeitig ihre restriktive Förderpolitik bis Ende 2022 fortführen wollen. Zu einer Verlängerung dieser Politik seien die Emirate nur bereit, wenn ihre Quote erhöht werde, hieß es.

Oil Brent (ISIN: XC0007240267)

Saudi-Arabien erhöhte nicht nur im Rahmen der Opec+ den Druck auf die Emirate. Aus einem saudischen Dekret ging am Montag hervor, dass das Land seine Einfuhrbestimmungen aus anderen Ländern des Golf-Kooperationsrates ändern will. Das Königreich will künftig manche Waren aus Freihandelszonen oder aus Israel nicht länger zum Vorzugszolltarif importieren. Die neue Regel dürfte vor allem die Emirate treffen, die kürzlich ein Handelsabkommen mit Israel unterzeichnet haben.

Zu Beginn der Corona-Pandemie hatte Opec+ im Vorjahr die Tagesproduktion um rund 9,7 Millionen Barrel gekürzt. Dadurch gelang es, die Ölpreise zu stützen, die wegen des Stillstandes im Transportsektor und in vielen Industriezweigen unter Druck waren. Inzwischen wurden die Ölhähne nach und nach aufgedreht. "Das war eine fantastische Leistung in den vergangenen 14 Monaten, und es wäre schade, wenn wir das nicht aufrechterhalten würden", sagte der saudische Energieminister Abdulasis bin Salman. "Ein wenig Vernunft und ein wenig Kompromiss kann Opec+ retten", sagte er dem Sender Al-Arabija.

Royal Dutch Shell (WKN: A0D94M)

Es ist durchaus überraschend, dass sich die Opec+-Staaten nicht einigen konnten. Doch früher oder später dürfte es zu einer höheren Ölförderung kommen, was dann die Rallye der Ölpreise mindestens abbremsen dürfte. Aktuell ist die Marktlage für Gazprom und Royal Dutch Shell aber natürlich sehr gut. Mutige Anleger können bei Gazprom (Stopp: 4,90 Euro) und Shell (Stopp 13,60 Euro) nach wie vor zugreifen.  

Gazprom (WKN: 903276)

Mit Material von dpa-AFX

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