Die Ölpreise sind am Montag am späten Nachmittag merklich gestiegen. Die geplante Fortsetzung der Verhandlungen des Ölverbundes Opec+ an diesem Montag wurde laut Kreisen ohne Einigung abgesagt. Die Gespräche über die künftige Produktionspolitik sind damit zunächst zum Erliegen gekommen. Es gebe auch kein Datum für ein mögliches neues Treffen der Energieminister, erfuhr die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag von Delegierten.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am späten Nachmittag 76,83 US-Dollar. Das waren 64 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 69 Cent auf 75,86 Dollar. Die Fördermengen der einzelnen Mitgliedsländer sollen zunächst nicht geändert werden. Die Ölpreise profitierten, da die Verhandlungen eine Ausweitung der Förderung zum Ziel hatten.
Vor dem Wochenende war es den 23 Ländern nicht gelungen, sich auf eine gemeinsame Förderpolitik zu einigen. Eigentlich sollte die Produktion ab August in monatlichen Schritten bis Jahresende angehoben werden, um der steigenden Nachfrage zu begegnen. Doch ein Disput zwischen der Ölmacht Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten verhinderte eine Einigung.
Der Streit dreht sich offenbar sowohl um das Ausmaß der Produktionserhöhung bis Jahresende als auch um die Verlängerung der Konditionen, unter denen die Opec+ agiert. Die Auseinandersetzung erinnert an eine Episode vor gut einem Jahr, als sich die Ölgiganten Saudi-Arabien und Russland während der ersten Corona-Welle nicht auf eine gemeinsame Förderlinie einigen konnten.
Die Aktie von Royal Dutch Shell konnte am heutigen Montag ins Plus drehen. An der Heimatbörse in London kletterte das Papier knapp ein Prozent. Anleger können bei den günstig bewerteten Shell-Titeln weiterhin zugreifen (Stopp:14,60 Euro).
(Mit Material von dpa-AFX)