+++ Diese 15 Aktien starten jetzt erst durch +++
Foto: Shutterstock/Igor Golovniov
23.07.2021 Thorsten Küfner

Gazprom: Jetzt spricht der Chef

-%
Gazprom

Die USA und Deutschland haben sich nach einem jahrelangen Streit über Nord Stream 2 in dieser Woche endlich einigen können. Nun äußert sich der Rohstoffriese Gazprom sowie die russische Regierung, welche die Mehrheit am Konzern hält.

So hat Russland nach der Einigung zur Ostseepipeline Nord Stream 2 die Bereitschaft zu Verhandlungen über einen Gastransit durch die Ukraine über das Jahr 2024 hinaus bekräftigt. Präsident Wladimir Putin habe immer wieder gesagt, dass Russland je nach wirtschaftlicher Notwendigkeit bereit sei, über eine Verlängerung des Vertrags zu sprechen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge. Der aktuelle Vertrag läuft 2024 aus.

Auch Gazprom-Chef Alexej Miller stellte klar: "Die Frage neuer Mengen (...) für den Transit durch die Ukraine sollte zu Marktbedingungen und zu Marktpreisen entschieden werden." Gazprom sei sogar bereit, mehr Gas durch das Nachbarland zu pumpen. Nord Stream 2 bedeute für den Endkunden allerdings auch geringere Gaspreise, weil der Transportweg durch die Ostsee ein kürzerer sei.

"Niemals  Energieressourcen als Instrument politischen Drucks" genutzt

Deutschland hat sich gemäß einer mit den USA abgestimmten Erklärung dazu verpflichtet, bei Russland auf eine Fortsetzung des Vertrags mit der Ukraine um weitere zehn Jahre hinzuwirken. Die völlig verarmte Ukraine ist auf die Gebühren in Milliardenhöhe für die Durchleitung des russischen Gases nach Europa angewiesen.

Peskow sagte zu der deutsch-amerikanischen Erklärung, dass Russland die nun mögliche Fertigstellung der Pipeline Nord Stream 2 begrüße. Zugleich wies er Vorwürfe zurück, die Energiegroßmacht könne ihre Gasressourcen als politische Waffe nutzen. Russland habe "niemals seine Energieressourcen als Instrument politischen Drucks" benutzt. "Russland war und bleibt immer ein verantwortlicher Garant der Energiesicherheit auf dem europäischen Kontinent", sagte er.

Gazprom (WKN: 903276)

Es ist natürlich für Gazprom sehr gut, dass Nord Stream 2 nicht mehr auf der Kippe steht und das Thema nun weitaus weniger politische Brisanz enthält. Die Marktmacht des Weltmarktführers in Europa dürfte in den kommenden Jahren weiter steigen. Da sich auch das Geschäft in Asien nach wie vor gut entwickeln dürfte, bleiben die Aussichten für den Erdgasriesen gut. Mutige können bei der mit einem KGV von 4 und einem KBV von 0,4 immer noch extrem günstig bewerteten Aktie weiterhin zugreifen (Stopp: 4,90 Euro).

Mit Material von dpa-AFX

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Gazprom - €

Buchtipp: Modern Money Theory

Manche Ökonomen halten die Modern Money Theory (MMT) nicht nur für die Weiterentwicklung der Thesen von John Maynard Keynes, sondern auch für das richtige oder sogar einzige Rezept für erfolgreiche Finanzpolitik des 21. Jahrhunderts. Andere, wie etwa Paul Krugman, kritisieren sie scharf und warnen vor Hyperinflation. Kann man die Thesen der MMT mit „Mehr Staat, weniger Markt“ angemessen beschreiben? Haben die Ökonomen recht, die wollen, dass sich Geldpolitik an Beschäftigungszielen orientiert? Der passende theoretische Rahmen für Geldpolitik in unserer Zeit oder nur alter Wein in neuen Schläuchen – Kater garantiert? Wer mitreden will, der muss verstehen. Wer verstehen will, dem empfehlen wir diese Einführung ins Thema.

Modern Money Theory

Autoren: Wray, L. Randall
Seitenanzahl: 496
Erscheinungstermin: 06.10.2022
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-852-7

Jetzt sichern Jetzt sichern