Trotz der politischen Spannungen zwischen Russland und dem Westen liefen die Wirtschaftsbeziehungen des halbstaatlichen Gasriesen Gazprom mit den Ländern Europas unverändert weiter. So gab Konzernchef Alexey Miller nun bekannt, dass der Gasabsatz in vielen Ländern der Europäischen Union im vergangenen Jahr deutlich zulegte.
Demnach erhöhte sich der Export in die EU sowie in die Türkei im Jahresvergleich um acht Prozent. Deutschland nahm insgesamt 45,3 Milliarden Kubikmeter ab. Dies ist eine Steigerung um 17,1 Prozent und ein neuer Rekord. Gazproms Absatz in Frankreich kletterte sogar um 36,8 Prozent. Auch in Großbritannien, Italien oder Österreich wurden zweistellige Wachstumsraten verbucht.
Gazprom geht davon aus, dass Europa wegen der weiter sinkenden heimischen Gasproduktion in Zukunft noch mehr Erdgas importieren muss, weshalb die geplante Pipeline Nord Stream von enormer Bedeutung sei.
Aktie im Tiefflug
Trotz der guten Geschäfte in Westeuropa ging es mit dem Aktienkurs von Gazprom zuletzt weiter bergab. Der Konzern leidet unter den stetig sinkenden Energiepreisen. Vor einem Einstieg sollte hier unbedingt eine nachhaltige Bodenbildung abgewartet werden. Ohnehin bleiben die Papiere des russischen Gasriesen wegen der politischen Risiken ausnahmslos für Mutige geeignet.