Weiterhin Unterstützung für Gazprom aus Deutschland: Die Bundesregierung hält trotz der Inhaftierung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny an Nord Stream 2 fest. "Ein direkter Zusammenhang zwischen dem Fall Nawalny und Nord Stream 2 besteht nicht", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Die Haltung der Bundesregierung zu dem Projekt habe sich nicht verändert.
Die USA wollen Nord Stream 2 mit der Begründung verhindern, Europa begebe sich dadurch in zu große Abhängigkeit von Russland bei der Energieversorgung. Auch einige EU-Länder lehnen die Pipeline ab. Die Bundesregierung sieht sie in erster Linie als Wirtschaftsprojekt und hat eine Einmischung bisher stets abgelehnt.
Auch SPD-Fraktionsvize Achim Post hat davor gewarnt, die Debatten um Russlands Vorgehen gegen Alexej Nawalny sowie um die Pipeline Nord Stream 2 miteinander zu vermischen. Dies halte er für vollkommen falsch, sagte Post am Montag der Deutschen Presse-Agentur: "Warum man mit Sanktionen genau an dem Punkt ansetzen sollte, an dem es einem selbst am meisten schadet, ist mir schleierhaft. Natürlich brauchen wir die Gasenergie als Brückentechnologie und brauchen Nord Stream 2 als Alternative zum schmutzigen Fracking-Gas aus den USA."
Gazprom bleibt politisch unverändert ein ganz heißes Eisen. Allerdings können mutige Anleger mit einem langen Atem bei der mit einem KBV von 0,3 und einem KGV von 6 sehr günstig bewerteten Aktie weiterhin dabeibleiben. Der Stoppkurs sollte bei 3,60 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX