Es sind durchaus verrückte Zeiten an der Börse. Auch beim Blick auf die Aktie von Gazprom dürften sich viele Anleger wundern. Der Kursverlauf ist absolut deprimierend. Man könnte meinen, die Zukunftsaussichten für den weltgrößten Erdgasproduzenten sind äußerst schlecht. Doch andererseits ist derzeit kein einziger Experte, der sich mit der Aktie befasst, skeptisch gestimmt.
So rät keiner der 14 Analysten, die sich regelmäßig mit Gazprom befassen, zum Verkauf der Dividendentitel. Drei stufen die Anteilscheine mit Halten ein und elf empfehlen jetzt den Kauf. Das durchschnittliche Kursziel je ADR liegt derzeit bei 6,68 Dollar - satte 58 Prozent über dem aktuellen Kursniveau. Die Experten loben meist die starke Marktstellung, die hohen Gewinne und die langfristigen guten Aussichten durch die steigende Marktmacht in Europa sowie die Expansion in Asien. Doch an der Börse scheint dies die Mehrheit der Marktteilnehmer aktuell einfach nicht zu interessieren.
Daher gelingt es der Aktie weiterhin nicht, endlich einen nachhaltigen Boden auszubilden. Im heutigen Handel wurde nun sogar ein neues Jahrestief markiert.
Auch DER AKTIONÄR ist mittel- bis langfristig positiv für Gazprom gestimmt. Doch wegen des schwer angeschlagenen Charts drängt sich aktuell vorerst kein Einstieg auf. Wer bereits an Bord ist, beachtet den Stopp bei 3,20 Euro.