Noch vor wenigen Wochen profitierte Gazprom massiv von einer Kältewelle, die den Gasbedarf in vielen Regionen Europas kräftig in die Höhe schnellen ließ. Der Kurs kletterte auf den höchsten Stand seit Frühjahr 2020. Nun hat sich die Wetterlage aber deutlich verändert - mit negativen Folgen für die Gaspreise und den Kurs der Gazprom-Aktie.
So ging es an den vergangenen Handelstagen mit den Gaspreisen wieder etwas bergab. Neben den wärmeren Temperaturen belasten laut dem Nachrichtendienst Bloomberg vermehrt auch die stetig wachsenden Kapazitäten im LNG-Geschäft, welche in Europa weiter ausgeweitet werden dürften.
Kein Grund zur Panik
Erhöhter Grund zur Sorge besteht für Gazprom-Aktionäre allerdings nicht. Zumal die Erdgas-Reserven in Europa im Zuge der Kältewelle kräftig geschrumpft sind und sich davon nur langsam erholen. So liegen die Lagerbestände noch immer auf dem niedrigsten Niveau seit 2018.
Und auch mittelfristig wird nicht mit einem Rückgang der weltweiten Gasnachfrage gerechnet. Im Gegenteil: Gerade in Asien dürfte in den kommenden Jahren verstärkt Gas eingesetzt werden, um die noch klimaschädlichere Kohle zu ersetzen.
Die aktuelle Korrektur bei den Gaspreisen und der Gazprom-Aktie ist zwar ärgerlich, aber auch kein Grund zur Panik. Die mittel- bis langfristigen Aussichten für den Weltmarktführer im Gasgeschäft bleiben gut. Die Aktie, die mit einem 2021er-KGV von 5 und einem KBV von 0,3 immer noch sehr günstig bewertet ist, ist für mutige Anleger ein Kauf. Der Stopp kann bei 3,60 Euro belassen werden.