Die Einzelhandelskette GameStop hat am Vorabend die Ergebnisse zum abgelaufenen Geschäftsquartal veröffentlicht und damit wenig überraschend die Prognosen der Analysten nicht erfüllen können (DER AKTIONÄR berichtete). Die Quittung gibt es heute auf den Fuß: Der Aktienkurs setzt seinen Abwärtstrend fort und verliert zeitweise mehr als 20 Prozent fort. Und das, obwohl die Investmentbank Jefferies ihr Kursziel um 160 Dollar erhöht hat.
GameStop hat im vierten Quartal (per 31.1.) weniger umgesetzt und verdient als von den Analysten erwartet. Als Retter in der Not erwies sich die E-Commerce-Sparte, deren Umsatz um 175 Prozent zulegte und so ein einigermaßen solides Schlussquartal ermöglichte.
Kursziel mit G'schmäckle
Neben den schwächeren Zahlen ist es die Ankündigung des Unternehmens, eventuell neue Aktien auf den Markt zu geben, die den Kurs unter Druck setzt. Bereits im Dezember hatte GameStop einen Vertrag mit Jefferies Financial Group geschlossen, der es dem Unternehmen gestattet, Aktien im Volumen von 100 Millionen Dollar zu verkaufen. Zufällig kommt Jefferies heute mit einem neuen Kursziel um die Ecke: 175 Dollar, nachdem es zuvor auf 15 (!) Dollar gelautet hatte.
GameStop hat das Geld dringend nötig, um die Transformation des Unternehmens hin zum E-Commerce-Konzern voranzutreiben. Aus diesem Grund hat die Gesellschaft auch drei neue Manager (darunter Jenna Owens, ehemals Amazon) engagiert. Wedbush-Analyst Michael Pachter traut dem künftigen Führungsteam um den neuen Großaktionär Ryan Cohen einiges zu, doch sein Kursziel lautet auf lediglich 29 Dollar.
DER AKTIONÄR hat in seiner Ausgabe 12/2021 ein DCF-Modell aufgestellt, das für GameStop ein ultra-optimistisches Zukunftsszenario berücksichtigt. Lesen Sie hier, welches Kursziel sich daraus für die GameStop-Aktie ableitet.