Die verrückten Kursbewegungen von GameStop, AMC Entertainment und Co haben bei vielen Neobrokern für Chaos gesorgt. In den USA ist der Handel der sogenannten Meme-Aktien, die von Reddit-Tradern nach oben gepusht werden, beim beliebten Broker Robinhood weiter stark eingeschränkt.
Das Kaufverbot von GameStop und Co hat am Donnerstag für viel Aufregung und Unverständnis gesorgt. Während TradeRepublic in Deutschland zurückgerudert ist und den Handel inzwischen wieder zulässt, beschränkt der bekannte US-Neobroker Robinhood den Handel weiter stark.
Wer bereits im Besitz von GameStop-Aktien ist, darf demnach nur eine weitere Aktie kaufen. Bei Optionskontrakten ist der Kauf auf fünf beschränkt. Inzwischen hat der Broker die Zahl der „beschränkten Aktien“ zudem von 13 auf 23 erweitert (siehe Liste). Selbst ein etablierter Blue Chip wie AMD steht auf der Liste. Das Eröffnen neuer Positionen ist derzeit zwar möglich, aber ebenfalls begrenzt – inwieweit hier Einschränkungen gelten, war laut CNBC zuletzt noch unklar.
Robinhood begründet die Restriktionen mit dem Risikomanagement. Bei freiem Handel sei das Risiko für den Broker und die Clearingstellen zu groß, hieß es. Robinhood habe selbst nicht genügend freies Kapital gehabt, um die Käufe der heiß gehandelten Aktien mit den notwendigen Einlagen abzusichern. Laut New York Times musste der Broker sogar kurzfristig über eine Milliarde Dollar bei seinen Investoren auftreiben, um liquide zu bleiben.
Die Entscheidungen der Neobroker sorgen für einen Sturm der Entrüstung. Robinhood verspielt viel Vertrauen und dürfte Kunden verprellen – ähnlich wie es auch bei TradeRepublic nach dem zwischenzeitlichen Kaufverbot der Fall ist. Die Aktien von GameStop, AMC Entertainment und Co kann dies aber nicht stoppen. Beide Werte liegen am Freitag kurz vor Handelsschluss erneut rund 60 Prozent im Plus.