Der Gesundheitskonzern Fresenius baut sein Geschäft in Kolumbien aus. Das DAX-Unternehmen übernehme zwei Fachkliniken in Medellín, der zweitgrößten Stadt des Landes, teilte Fresenius am Montag in Bad Homburg mit.
Die auf Krebs- und Augenerkrankungen spezialisierten Einrichtungen Centro Oncológico de Antioquia (COA) und Clínica Clofán erzielten zusammen rund 30 Millionen Euro Umsatz und sollten im kommenden Geschäftsjahr zum Konzernergebnis von Fresenius beitragen. COA ist eine auf die Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen spezialisierte Klinik mit 75 Betten, vier Operationssälen und Schwerpunktzentren für Nuklearmedizin, Radiotherapie und Knochenmarktransplantationen, berichtet dpa-AFX. Clínica Clofán ist die zweitgrößte Augenklinik der Stadt mit zehn Operationssälen und weiteren spezialisierten Einrichtungen, in denen auch schwere chronische Augenerkrankungen behandelt und komplizierte Eingriffe durchgeführt werden können.
Fresenius ist in Kolumbien seit längerem über seine spanische Kliniktochter Quirónsalud aktiv. Mit den beiden potenziellen Neuzugängen umfasse das Netzwerk von Quirónsalud dann sechs Krankenhäuser und zehn Diagnostikzentren im Land, hieß es. Die Zustimmung der kolumbianischen Wettbewerbsbehörden vorausgesetzt, rechnet das Unternehmen mit einem Abschluss des Deals im ersten Quartal 2022.
Die Investmentbank Jefferies hat die Einstufung für Fresenius nach dem Zukauf von Kliniken in Kolumbien auf "Hold" mit einem Kursziel von 40 Euro belassen. Der zu Fresenius zählende Krankenhausbetreiber Helios dürfte seine Vision 2030 fortführen und in Lateinamerika weiter mit kleineren Übernahmen expandieren, schrieb Analyst James Vane-Tempest in einer am Montag vorliegenden Studie.
Die Aktie von Fresenius erhält von der Meldung aber keine neuen Impulse. Das Papier verliert auf der Handelsplattform Tradegate 0,5 Prozent auf 35,50 Euro und setzt damit den schwachen Trend der vergangenen Wochen fort. Derzeit gibt es interessantere Werte, der Titel bleibt aber auf der Watchlist.