Der im DAX notierte Medizinkonzern Fresenius kann auf einen erfolgreichen Jahresstart zurückblicken und liegt auf Kurs zu den Jahreszielen. Sämtliche Regionen und Sparten konnten einen Zuwachs verzeichnen. Einziger Wermutstropfen: der starke Euro, der die Zuwächse aufgezehrt hat. So sank der Umsatz im ersten Quartal um ein Prozent auf 8,12 Milliarden Euro. Bereinigt um die Folgen des starken Euro wäre der Erlös aber um sieben Prozent gestiegen. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 450 Millionen Euro und damit etwas weniger als im ersten Quartal 2017, das aber durch einen positiven Sondereffekt beeinflusst war. Währungsbereinigt lag der Überschuss auch hier um sieben Prozent über dem Vorjahreswert. Die Zahlen lagen damit im Rahmen der Erwartungen der Analysten.
Fresenius hat zudem den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr bestätigt. Der Konzernumsatz soll währungsbereinigt um fünf bis acht Prozent steigen. Das Konzernergebnis soll währungsbereinigt um sechs bis neun Prozent zulegen. Exklusive der Kosten für die Weiterentwicklung des Biosimilars-Geschäfts soll das Konzernergebnis währungsbereinigt um rund zehn bis 13 Prozent wachsen.
Im Fokus steht derzeit außerdem die vor Kurzem abgeblasene Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn. Der Entscheidung liegen unter anderen schwerwiegende Verstöße gegen Vorgaben der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde (FDA) zur Datenintegrität bei Akorn zugrunde, die während der von Fresenius eingeleiteten, unabhängigen Untersuchung gefunden wurden, so eine Mitteilung von Fresenius. Akorn widerspricht der Position von Fresenius und hat eine entsprechende Klage bei Gericht eingereicht. Fresenius hat eine Gegenklage eingereicht. Anfang Juli sehen sich beide Parteien nun vor Gericht wieder. Das zuständige Gericht in Delaware habe den Beginn des Verfahrens auf den 9. Juli angesetzt, so Fresenius-Chef Stephan Sturm am Donnerstag im Rahmen der Telefonkonferenz zu den jüngsten Quartalszahlen.
Bis zu endgültigen Klärung des Ganzen dürfte das Thema den Aktienkurs von Fresenius wohl vorerst weiter belasten. Die Absage ist aber ganz klar positiv zu werten. Auch die Geschäftsentwicklung von Fresenius stimmt zuversichtlich. Aus charttechnischer Sicht wäre wichtig, dass der Aktie der nachhaltige Sprung über die 200-Tage-Linie gelingt. Dies wäre ein klares positives Signal.