Die Aktien von Fresenius Medical Care (FMC) haben am Donnerstag mit überdurchschnittlichen Kursgewinnen auf die veröffentlichten Geschäftszahlen reagiert. Die Papiere des Dialyse-Anbieters legten zwischenzeitlich deutlich zu, mussten zuletzt allerdings wieder sämtliche Gewinne abgeben. Derzeit notiert das Papier von FMC 1,5 Prozent im Minus bei 67,04 Euro.
Bei FMC bremsten negative Effekte auch im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie das Wachstum aus. Dennoch konnte die Fresenius-Tochter bei nahezu stabilen Umsätzen ihr Ergebnis überraschend stark steigern.
Wie das DAX-Unternehmen am Donnerstag in Bad Homburg mitteilte, erwirtschaftete FMC zwischen Juli und September einen Umsatz von 4,41 Milliarden Euro. Dabei belasteten auch negative Währungseffekte, zu stabilen Wechselkursen kam ein Plus von sechs Prozent heraus. Das Konzernergebnis (Ebit) kletterte um sechs Prozent auf 632 Millionen Euro. Analysten hatten hier weniger auf dem Zettel.
"Die weltweite Covid-19-Pandemie hat uns im dritten Quartal vor manche Herausforderung gestellt; und sie wird uns auch in den kommenden Monaten einiges abverlangen", sagte FMC-Chef Rice Powell laut Mitteilung. Die teils schweren Krankheitsverläufe bei mit Covid-19 infizierten Menschen mit Nierenversagen hätten zu einem Anstieg der Krankenhausaufenthalte und der Sterblichkeitsrate geführt, weshalb im abgelaufenen Quartal eine erhöhte Zahl an Dialysebehandlungen weggefallen sei. Zudem sei das Jahresviertel neben den negativen Währungseffekten auch durch erwartungsgemäß geringere Erstattungsbeiträge für Medikamente zur Senkung des Kaliumsspiegels (Kalizimimetika) beeinflusst worden.
Die Papiere von FMC verbuchten seit Jahresbeginn einen Gewinn von rund vier Prozent – die Anleger honorierten in den vergangenen Monaten die vergleichsweise robuste Geschäftsentwicklung. Im DAX gehört FMC damit zu den besten zehn Werten. Allerdings kamen auch die FMC-Aktien zuletzt wegen Sorgen um den Geschäftsverlauf im restlichen Jahr zurück und rutschten zeitweise gar auf das tiefste Niveau seit April. DER AKTIONÄR bleibt langfristig durchaus optimistisch. Aus charttechnischer Sicht gilt es nun jedoch erst einmal, die 200-Tage-Linie zurückzuerobern.
(Mit Material von dpa-AFX)