Die Aktien des Dialysekonzerns Fresenius Medical Care (FMC) haben am Mittwoch ihren Stabilisierungsversuch nach dem Kursrutsch am Dienstag unterbrochen. Die Papiere rutschten am frühen Nachmittag recht plötzlich ins Minus und büßten zuletzt unter den schwächsten DAX-Werten knapp ein Prozent auf 57,38 Euro ein. Damit blieben sie aber immer noch deutlich über dem am Dienstag erreichten Tagestief bei gut 55 Euro. Der deutsche Leitindex legte derweil moderat zu.
Die FMC-Anteilscheine waren am Dienstag wegen der Aussicht auf einen Ergebniseinbruch 2021 auf den tiefsten Stand seit dem bald ein Jahr alten Corona-Crash abgesackt. Am Mittwoch nun stoppten Aussagen der Finanzchefin Helen Giza auf einer Telefonkonferenz die zwischenzeitliche Erholung. Demnach sieht sich Fresenius Medical Care wegen der Corona-Krise vor schwierigen Monaten und rechnet erst kurz vor dem Jahresende mit Aufwind. Im Zuge der Aussagen glitten auch die Papiere des am Dienstag ebenfalls stark unter Druck geratenen Mutterkonzerns Fresenius in die Verlustzone ab und büßten zuletzt 0,9 Prozent ein.
Auch die Analysten werden pessimistischer wegen der Auswirkungen der Pandemie mit einer erhöhten Sterblichkeit von Dialysepatienten. Die Bank of America und die Commerzbank hatten am Dienstagnachmittag schon Studien veröffentlicht mit gestrichenen Kaufempfehlungen. Goldman Sachs nahm den Dialysekonzern nun am Mittwoch von der Liste besonders überzeugender Anlageideen. Analystin Veronika Dubajova gab dabei zu, den Gegenwind durch die Pandemie eindeutig unterschätzt zu haben. Sie blieb aber immerhin bei ihrer Empfehlung mit "Buy". Das Verhältnis von Chancen und Risiken sei nun attraktiv.
Die Aktie von FMC wurde zuletzt förmlich nach unten durchgereicht. Die Aktie ist nun charttechnisch massiv angeschlagen. Die nächste wichtige Unterstützung ist das Märztief 2020 bei 53,50 Euro. Dieses gilt es nun zu verteidigen. Anleger warten ein positives Signal ab.
(Mit Material von dpa-AFX)