Die erhöhte Sterblichkeit von Blutwäschepatienten im Zusammenhang mit Covid-19 dürfte den Dialyseanbieter Fresenius Medical Care (FMC) im neu angelaufenen Geschäftsjahr schwer belasten. Wie die Fresenius-Tochter am Montag nachbörslich mitteilte, rechnet sie zwar für 2021 vor Sondereffekten und auf Basis konstanter Wechselkurse mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Für das auf die Anteilseigner entfallende Konzernergebnis prognostiziert FMC aber einen Rückgang um bis zu 25 Prozent.
An den Mittelfristzielen bis 2025 werde nicht gerüttelt, hieß es weiter. Auch die Ziele für 2020 seien auf Basis vorläufiger Zahlen erreicht worden. Das Konzernergebnis werde knapp über dem oberen Ende der Zielbandbreite herauskommen, wobei im Schlussquartal eine Wertberichtigung von rund 195 Millionen Euro im Lateinamerika-Segment angefallen sei. Das Unternehmen hatte Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.
Bereits im dritten Jahresviertel war bekannt geworden, dass Covid-19-Erkrankungen bei Dialysepatienten gehäuft tödlich endeten. Bei FMC waren daher Blutwäschebehandlungen ausgefallen. Nun sprach das Unternehmen von einer "deutlichen Erhöhung der Covid-19-bedingten Patientenübersterblichkeit im November und Dezember 2020", die sich voraussichtlich im Jahr 2021 fortsetzen werde. Darüber hinaus gehe FMC davon aus, dass die damit verbundenen Kosten für Sicherheitsmaßnahmen für Patienten und Mitarbeiter hoch bleiben dürften.
Die Aktie von FMC wird am Dienstagmorgen förmlich nach unten durchgereicht. Bei Lang & Schwarz verliert das Papier mehr als acht Prozent auf 59,30 Euro. Zum Wochenauftakt hatte bereits eine gestrichene Kaufempfehlung durch Stifel Europe für Druck bei der Aktie von FMC gesorgt. Die Aktie ist nun charttechnisch massiv angeschlagen. Die nächste wichtige Unterstützung ist das Märztief 2020 bei 53,50 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)