Eine gestrichene Kaufempfehlung durch die Experten von Stifel Europe für die Aktien der Fresenius-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) hat am Montag das Interesse der Anleger an den Papieren aus der Fresenius-Gruppe getrübt. Obwohl der Gesundheitssektor gemessen am europäischen Branchenindex Stoxx Europe 600 Health Care insgesamt gefragt ist, geht es für die Papiere von FMC am DAX-Ende um 2,8 Prozent bergab.
Im Schlepptau davon stehen auch die Anteilsscheine des Mutterkonzerns Fresenius mit 1,2 Prozent im Minus. Die beiden Aktien sind am Montagnachmittag so im erholten DAX die einzigen Verlierer.
Der Markt für den Dialysespezialisten habe die Talsohle noch nicht erreicht, argumentierte Daniel Grigat in einer am Montag vorliegenden Studie für die FMC-Abstufung von "Buy" auf "Hold" mit einem auf 70 Euro (bislang: 81 Euro) gekürzten Kursziel. Er verwies in seiner Studie auf die Folgen der Corona-Krise am wichtigen US-Markt. Dort sei eine erhöhte Sterblichkeit zu beobachten, die sich 2021 wohl auf vergleichbarer Basis negativ auf das Wachstum von FMC auswirken werde. Außerdem verwies er im Zuge der Krise negativ auf die Kostenentwicklung in den Vereinigten Staaten.
Grigat erwartet für das Schlussquartal 2020 einen fünfprozentigen Rückgang des Nettoergebnisses sowie eine auf vergleichbarer Basis stagnierende Umsatzentwicklung. Für das laufende Jahr senkte der Analyst seine Schätzungen für beide Kennziffern und liegt nun nach eigenen Angaben unter den Konsensschätzungen.
Die Aktie von Fresenius Medical Care ist am heutigen Montag auf ein neues Mehrmonatstief gefallen, konnte sich zuletzt aber stabilisieren und notiert derzeit wieder leicht über dem Novembertief 2020 von 64,46 Euro. Dieses gilt es unbedingt auf Schlusskursbasis zu verteidigen. Gelingt dies nicht, würde sich das charttechnische Bild weiter drastisch verschlechtern.
(Mit Material von dpa-AFX)