Durch das schwächelnde Geschäft mit Gesundheitsdienstleistungen in Nordamerika sowie schwierigen Rahmenbedingeungen in Schwellenländern muss die Fresenius-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) die Jahresprognosen deutlich kassieren. Im vorbörslichen Handel rauscht die FMC-Aktie rund zehn Prozent in den Keller, die ebenfalls im DAX notierte Muttergesellschaft Fresenius wird aufgrund der Entwicklung bei der Dialyse-Tochter ebenfalls vorsichtiger für das Gesamtjahr und verliert gut vier Prozent.
Jahresziele deutlich gesenkt
Für das währungsbereinigte Umsatzwachstum peilt Fresenius Medical Care nun zwei bis drei Prozent nach zuvor fünf bis sieben Prozent an. Auch beim Konzernergebnis rudert der Dialyse-Spezialist zurück: Statt der bisher prognostizierten 13 bis 15 Prozent rechnet FMC nun mit elf bis zwölf Prozent, auf bereinigter Basis fällt die Reduzierung der Prognose noch deutlicher aus und wird von sieben bis neun Prozent auf zwei bis drei Prozent mehr als halbiert.
Nicht in der neuen Prognose sind bestehende Risiken bezüglich der Veräußerungen im Versorgungsmanagement sowie die Aufwendungen für Informationskampagnen zu Referenden in den USA berücksichtigt, heißt es bei Fresenius Medical Care.
Konzern-Mutter ebenfalls unter Druck
Das schlechte Abschneiden von FMC kann Fresenius zumindest teilweise mit der Division Fresenius Kabi kompensieren. Dennoch wird die Mutter-Gesellschaft vorsichtiger und prognostiziert nun ein Wachstum beim Umsatz am unteren Ende der Spanne von fünf bis acht Prozent. Auch das währungsbereinigte Konzernergebnis soll zum Geschäftsjahresende am unteren Ende der Spanne von sechs bis neun Prozent liegen.
Stoppkurse beachten
Die Prognosesenkung drückt die FMC-Aktie vorbörslich auf ein neues 52-Wochen-Tief und generiert damit ein klares Verkaufssignal. Anleger sollten daher Zukäufe zurückstellen und den Stopp bei 69,00 Euro beachten. Gleiches gilt für die Konzern-Mutter Fresenius. Auch bei diesem DAX-Wert sollten Anleger vorerst abwarten und den Stopp bei 54,00 Euro belassen.