Die Aktie von Fresenius ist am heutigen Montag mit einem kräftigen Plus in den Tag gestartet. Grund ist die Entscheidung von Fresenius, die Übernahmevereinbarung mit Akorn zu kündigen. Als Grund nennt Fresenius, dass Akorn mehrere Vollzugsvoraussetzungen nicht erfüllt hat. Wie Fresenius mitteilte, lägen der Entscheidung unter anderen schwerwiegende Verstöße gegen FDA-Vorgaben zur Datenintegrität bei Akorn zugrunde, die während der von Fresenius eingeleiteten, unabhängigen Untersuchung gefunden wurden. Fresenius habe Akorn angeboten, diese Entscheidung aufzuschieben, um Akorn weitere Gelegenheit zu geben, die eigene Prüfung abzuschließen und Fresenius zusätzliche relevante Informationen bereitzustellen. Akorn habe dieses Angebot abgelehnt.
Doch im Laufe des Tages musste die Fresenius-Aktie ihre Gewinne wieder abgeben. Es machten sich Sorgen breit, dass Akorn auch juristisch auf die Einhaltung des Übernahmevertrags bestehen werde. „Für Fresenius ist die Nachricht positiv, aber die Antwort von Akorn auf die abgeblasene Übernahme klingt danach, als ob die Sache vor Gericht landen wird", kommentierte beispielsweise die Analystin Lisa Bedell Clive von der Investmentbank Bernstein.
Fresenius bestätigt derweil den Konzernausblick für 2018 und erwartet unverändert einen währungsbereinigten Anstieg des Konzernumsatzes zwischen fünf und acht Prozent. Das Konzernergebnis soll währungsbereinigt um sechs bis neun Prozent steigen (exklusive der Kosten für die Weiterentwicklung des Biosimilars-Geschäfts um rund zehn bis 13 Prozent). Fresenius wird die Ergebnisse des ersten Quartals 2018 wie geplant am 3. Mai 2018 veröffentlichen.
Bis zu endgültigen Klärung des Ganzen dürfte das Thema den Aktienkurs von Fresenius wohl vorerst weiter belasten. Die Absage ist aber ganz klar positiv zu werten. Aus charttechnischer Sicht wäre wichtig, dass der Aktie der nachhaltige Sprung über die 200-Tage-Linie gelingt. Dies wäre ein klares positives Signal. Interessierte Neueinsteiger warten dieses ab.