Der Gesundheitskonzern Fresenius ordnet sein Klinikgeschäft neu, um die Voraussetzungen für weitere mögliche Übernahmen im Ausland zu schaffen. Zum 1. Juli 2018 werden 38 Gesundheitseinrichtungen und 13 Service-Gesellschaften in Deutschland mit Schwerpunkt auf stationärer Rehabilitation und Pflege von Fresenius Helios auf Fresenius Vamed übertragen. Damit stärkt Fresenius Vamed seine Position als ein führender Anbieter der Post-Akutversorgung in Europa. Fresenius Helios konzentriert sich künftig noch stärker auf das Akut-Klinikgeschäft und dessen weitere Internationalisierung, so Fresenius in einer Mitteilung.
Das Transaktionsvolumen beträgt 485 Millionen Euro, inklusive der Übernahme von Netto-Finanzverbindlichkeiten von 15 Millionen Euro und wird intern finanziert. Stephan Sturm, Vorstandsvorsitzender von Fresenius, sagte: „Die Reha ist und bleibt für Fresenius ein wichtiger Teil der Behandlung unserer Patienten. Unsere große Kompetenz auf diesem Gebiet bündeln wir nun bei Fresenius Vamed und schaffen so die Plattform für weiteres internationales Wachstum. Gleichzeitig schärfen wir das Wachstumsprofil von Fresenius Helios mit einer noch klareren Ausrichtung auf die Akutversorgung von Patienten. Und darüber hinaus ebnen wir den Weg für eine intensivere Zusammenarbeit beider Unternehmensbereiche zum Wohle unserer Patienten.“ Fresenius hatte sein Klinikgeschäft 2016 mit der Übernahme der spanischen Krankenhauskette Quirónsalud gestärkt. Die Spanier konzentrieren sich auf Akutversorgung, weswegen sich ein präziser zugeschnittenes Helios-Geschäft leichter mit Quirónsalud integrieren ließe.
Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat den DAX-Titel heute von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft und das Kursziel von 63 auf 82 Euro angehoben. Die Aktie von Fresenius hat sich zuletzt von der 200-Tage-Linie nach oben absetzen können. Am heutigen Mittwoch gewinnt das Papier erneut 2,8 Prozent auf 68,54 Euro und ist damit vor Adidas und ThyssenKrupp stärkster Wert des Tages im DAX. Die nächste wichtige Hürde ist nun das Jahreshoch bei 70,78 Euro. DER AKTIONÄR bleibt langfristig zuversichtlich bei der Aktie.