Die Aktien von Fresenius Medical Care (FMC) haben sich im Laufe des Jahres nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Operativ kämpft der Dialyse-Spezialist mit rauem Gegenwind in den USA. Doch damit nicht genug: Hinzu kommt nun die Meldung, dass gegen mehrere Fresenius-Mitarbeiter strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet wurden.
Wegen Schmiergeldzahlungen in zahlreichen Ländern müssen sich Verantwortliche von FMC strafrechtlichen Ermittlungen stellen. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt bestätigte am Montag, dass sie gegen mehrere Mitarbeiter des DAX-Konzerns wie auch gegen Personen aus dem Umfeld ermittelt.
Grundlage ist ein Bericht der US-Börsenaufsicht, der zahlreiche Bestechungsfälle bei der Einrichtung von Behandlungszentren für Nierenkranke dokumentiert. Zuvor hatten Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR darüber berichtet.
Zwischen 2007 und 2016 sollen Ärzte und Klinikverantwortliche in 17 Ländern systematisch bestochen worden sein. Es ging um die Einrichtungen von Nierenstationen ebenso wie um die Anschaffung von Dialyse-Produkten. In den USA hat FMC sich mit den Behörden außergerichtlich geeinigt und 231,7 Millionen US-Dollar gezahlt. In Deutschland arbeite man ebenfalls mit der Justiz zusammen, sagte ein Unternehmenssprecher in Bad Homburg.
Die Papiere von Fresenius Medical Care lässt die Vorwürfe kalt, aktuell steht ein Kursplus von knapp 0,8 Prozent auf 61,58 Euro zu Buche. Neueinsteiger sollten bei der Aktie des Dialyse-Spezialisten zunächst klare Kaufsignale abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)