Der Medizinkonzern Fresenius macht laut einem Pressebericht kurzen Prozess mit der auf Gesundheitsapps spezialisierten Softwaretochter Curalie. Vorstandschef Michael Sen habe in den vergangenen Wochen den finalen Strich unter die Tochter gezogen, am Donnerstagabend habe Helios-Geschäftsführer Enrico Jensch der verbliebenen Belegschaft das Aus verkündet, berichtete das Manager Magazin.
Helios ist die Krankenhaussparte der Bad Homburger. Curalie steht demnach als Obergesellschaft vor dem Aus, die beiden Töchter Meditech und Ibs mit ihren insgesamt 50 Beschäftigten sollen verkauft werden. Die übrigen Unternehmen aus dem Curalie-Umfeld würden zum Jahresende eingestampft. Bereits länger wird über die Zukunft für Curalie spekuliert, seitdem Fresenius-Chef Sen die Digitalambitionen des Konzerns im Umbau zurechtgestutzt hatte.
Sen setzt die Schwerpunkte im Bereich Digitalisierung nun anders. Statt chronisch Kranke per App unter Einbindung von Haus- und Fachärzten außerhalb des Krankenhausbetriebs oder während der Rehamaßnahmen zu betreuen, soll sich die digitalen Anstrengungen künftig darauf konzentrieren, die stationäre und ambulante Behandlung noch stärker miteinander zu verzahnen, so das Manger Magazin.
Fresenius will sich also verstärkt auf das Kerngeschäft konzentrieren. Dies ist aus Sicht des AKTIONÄR zu begrüßen. Sen kann den Gesundheitskonzern wieder nachhaltig mit einem erfolgreichen Umbau in die Erfolgsspur zurückführen. Die Aktie von Fresenius legt am Abend auf der Handelsplattform Tradegate 0,4 Prozent zu. Zuletzt konnte sie sich bereits deutlich von ihren Jahrestiefs nach oben absetzen. Noch fehlt allerdings das klare Kaufsignal. Wichtig wäre der Sprung über das Septemberhoch bei 31,22 Euro. Konservative Anleger mit Weitblick können an schwachen Tagen weiter zugreifen.
(Mit Material von dpa-AFX)