Seit mehreren Monaten liefern sich Fitbit und Jawbone einen erbitterten Rechtsstreit. Fitbit soll nicht nur Patentrechte verletzt haben, sondern auch gezielt Jawbone-Mitarbeiter abgeworben haben. Stimmt nicht, sagt jetzt eine Richterin. Die Aktie springt zu Handelsbeginn an.
Nachdem die Klage um Patentrechte bereits Mitte des Jahres beendet wurde, hat eine US-amerikanische Richterin Fitbit jetzt im Streit um Betriebsgeheimnisse freigesprochen. Jawbone hatte Fitbit im Jahr 2015 angeklagt, sich Geschäftsgeheimnisse durch das Anwerben von Jawbone-Mitarbeitern erschlichen zu haben. So sollen fünf ehemalige Mitarbeiter kurz vor ihrem Weggang von Jawbone noch zahlreiche Unterlagen heruntergeladen und gespeichert haben. Laut Jawbone sei das eine „Goldgrube“ für Fitbit gewesen sein, da sich unter dem Material ausführliche Marktstudien sowie Informationen zu Jawbones Audio-Produkten wie Ohrhörer und tragbare Lautsprecher befunden hätten. Jawbone hatte daraufhin neben Schadensersatz auch ein Verkaufs- und Einfuhrverbot für Fitbit-Geräte gefordert.
Vorwürfe zurückgewiesen
Fitbit hat die Vorwürfe immer zurückgewiesen. Eine Richterin der Internationalen Handelskommission (ITC) erklärte jetzt, dass Fitbit nicht gegen den „Tarif Act“ verstoßen habe – und damit eben NICHT gezielt Mitarbeiter von Jawbone abgeworben habe. Fitbit Mitbegründer und Geschäftsführer James Park erklärte nach dem Richterspruch, dass das Unternehmen mit dem Urteil zufrieden sei und die Klage von Jawbone nur ein „verzweifelter Versuch“ gewesen sei, Fitbits Erfolg zu schmälern, um den eigenen Mangel an Erfolg zu kompensieren. Jawbone führt die Klage nicht nur vor dem ITC, sondern auch vor dem Landesgericht in Kalifornien – dort steht ein Urteil noch aus.
Aktie springt an
Die Aktie von Fitbit springt zu Handelsbeginn um über zwei Prozent auf 15,26 Dollar an. Ein nächster Widerstand wartet im Bereich bei 16,75 Dollar. Anleger die investiert sind, lassen ihre Gewinne laufen.