Es erinnert an die Vorbereitungen für einen heraufziehenden Orkan. Doch diesmal geht es um ein Virus, um die Omikron-Variante. Schon in wenigen Tagen dürfte sich die Infektionskrankheit auch in Deutschland ausbreiten. Fraport und Lufthansa rüsten sich für den "Angriff". Die beiden Aktien gehören am Dienstag zu den Gewinnern im MDAX.
Behörden und Unternehmen der kritischen Infrastruktur haben damit begonnen, ihre Notfallpläne zu reaktivieren. "Wir stellen sicher, dass genügend Verstärkungskräfte aus anderen Bereichen zur Verfügung bereitstehen für unser Lagezentrum", sagte eine Sprecherin des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn.
Der Frankfurter Flughafen sieht sich gerüstet für die kommende starke Corona-Welle. Man habe zahlreiche Maßnahmen getroffen, um den Betrieb des größten deutschen Flughafens auch bei einer größeren Erkrankungswelle durch die Omikron-Variante sicherzustellen, sagte eine Fraport-Sprecherin. Auch für die Beschäftigten seien umfangreiche Hygiene-Konzepte in Kraft.
Fraport trennt beispielsweise die einzelnen Schichten der betriebsnotwendigen Flughafen-Feuerwehr voneinander, damit bei einem Ausbruch nicht gleich die gesamte Mannschaft in Quarantäne muss, erläuterte die Sprecherin. Auf den Wachen herrsche auch die Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken.
Es gebe aber keine pauschalen Antworten auf die aufziehende Gefahr oder starre Konzepte. Am vergangenen Wochenende habe man mit einer betrieblichen Sonderaktion mehrere hundert Mitarbeiter mit einer Booster-Impfung versehen.
Auch die Lufthansa zeigte sich überzeugt, dass man flexibel auf externe Störungen des Betriebs reagieren könne. Die Airline hat nach eigener Auffassung in der Corona-Krise ihre bestehenden Notfallkonzepte verfeinert und flexibler gestaltet. "Wir haben immer Reserven im Hintergrund", sagte ein Unternehmenssprecher. Das Konzept werde dem aktuellen Geschehen laufend angepasst.
Am Aktienmarkt gehört die Lufthansa-Aktie heute mit einem Kursaufschlag von über fünf Prozent an der MDAX-Spitze. Die Fraport-Aktie steigt um 2,2 Prozent auf 57,75 Euro.
Beide Unternehmen wurden von der Pandemie massiv betroffen. Weil Fraport sich in den vergangenen Monaten bereits gut berappeln konnte, hält auch DER AKTIONÄR den Flughafenbetreiber für weiterhin aussichtsreich. Bei der Lufthansa-Aktie sollte eine Bodenbildung abgewartet werden.
(Mit Material von dpa-AFX)
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