Frankreich will nicht länger auf andere EU-Staaten warten und plant einen Alleingang in Sachen Digitalsteuer. Die GAFA-Steuer (für Google, Amazon, Facebook und Apple) soll bis zu 500 Millionen Dollar einspielen. Ein Risiko für die Internet-Konzerne.
Wirtschaft- und Finanzminister Bruno Le Maire wird ungeduldig und will bereits am Mittwoch einen Entwurf des neuen Steuergesetzes dem Kabinett vorstellen. Laut Le Maire soll die Grundlage für die Steuer der Umsatz mit personalisierter Werbung sein und Verkäufe über das Netz sowie kleinere Unternehmen sollen ausgenommen sein. Insgesamt solle es neben Google, Facebook und Co um eine Gruppe von 30 betroffenen Konzernen gehen. Das Steuergesetz könnten bereits rückwirkend ab Januar 2019 wirksam werden.
Eine an das 21. Jahrhundert angepasste Steuergesetzgebung soll sich laut Le Maire an dem orientieren, was heute Wert besitzt und das seien Daten. Gleichzeitig sei es eine Frage der Gerechtigkeit, wenn die Internet-Giganten rund 14 Prozentpunkte weniger Steuern zahlen als kleine und mittelgroße europäische Unternehmen.
Beobachten!
Der französische Alleingang zeigt erneut das Regulierungsrisiko auf, welchem die Internet-Konzerne ausgesetzt sind. Anleger von Google, Facebook und Co beobachten die Entwicklungen weiter. Neben steuerlichen Fragen könnten zusätzliche Regelungen zum Datenschutz und wettbewerbsrechtliche Konsequenzen drohen. Allgemein überwiegen die Chancen der Wachstumsaktien jedoch aktuell.