Die Silberaktien mussten zuletzt etwas Federn lassen. Doch die Outperformance gegenüber den Goldaktien hält an. First Majestic Silver war zuletzt deutlich gestiegen. Der Konzern hat gute Zahlen für 2020 geliefert und eine Produktionssteigerung für 2021 in Aussicht gestellt. Doch jetzt kommt ein altes Problem erneut zu Tage: Der Steuerstreit in Mexiko. Und hier will First Majestic offensichtlich Nägel mit Köpfen machen.
First Majestic Silver hat nun offiziell bestätigt, beim International Centre for Settlement of Investment Disputes ein Schiedsgerichtsverfahren gegen die mexikanische Regierung beantragt zu haben. First Majestic ist der Ansicht, dass das Vorgehen der Regierung gegen die Bedingungen der Vorabpreisvereinbarung verstößt, die die Methodik zur Ermittlung der Einnahmen und Steuern für seine mexikanische Einheit in den Jahren 2010 bis 2014 festlegte. Die mexikanische Regierung hat sich bislang geweigert, an Verständigungsverfahren im Rahmen von drei internationalen Doppelbesteuerungsabkommen teilzunehmen, die das Land unterzeichnet hat, sagt das Unternehmen. Berichten zufolge hat die Regierung errechnet, dass First Majestic 11 Milliarden Pesos (544 Millionen Dollar) Steuern schuldet, weil das Unternehmen seine Silberpreise künstlich niedrig gehalten haben soll.
Der Steuerstreit hängt die ganze Zeit ein wenig wie ein Damoklesschwert über der Aktie von First Majestic. Ein Großteil rührt noch aus der Zeit, als First Majestic noch nicht einmal Eigentümer der San Dimas Mine gewesen ist. Das Projekt gehörte damals noch Primero. Dennoch ist First Majestic als Rechtsnachfolger natürlich verantwortlich. DER AKTIONÄR geht davon aus, dass es früher oder später zu einer Einigung zwischen First Majestic und den Steuerbehörden kommen wird. Dass die komplette Summe von 544 Millionen Dollar fällig wird, erscheint eher unwahrscheinlich.