Einem Magazin zufolge geraten Kryptowährungs-Anleger in Deutschland ins Visier der Finanzämter. Die Behörden gleichen demnach derzeit die Steuererklärungen Tausender Nutzer einer großen Krypto-Börse mit Daten zu Handelsgeschäften ab. Die potenzielle Schadenssumme durch Steuerhinterziehung mit Bitcoin und Co summiere sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag.
Gegen zahlreiche Nutzer einer großen Handelsplattform für Kryptowährungen könnte demnächst wegen Steuerhinterziehung vorgegangen werden. Das schreibt Der Spiegel in einer Vorabmeldung zu seiner neuen Ausgabe. Demnach preschte die nordrhein-westfälische Finanzverwaltung vor, die sich die Herausgabe von Daten erstritten habe. Die Behörde in NRW habe die Informationen bereits mit anderen Bundesländern geteilt.
Der Name der Krypto-Börse, von der die Handelsdaten stammen, wurde zunächst nicht bekannt. Die weltweit größten Kryptobörsen sind Binance, Coinbase und Kraken.
Anders als etwa Gewinne und Verluste aus Aktiengeschäften, die von den Banken registriert und weitergegeben werden, müssen Anleger Gewinne aus Krypto-Geschäften mit Bitcoin, Ethereum und Co selbstständig in der Steuererklärung dem Finanzamt mitteilen.
Denn wer mit Bitcoin handelt, muss Steuern zahlen – zumindest wenn sie innerhalb einer Einjahresfrist für Euro oder Dollar verkauft oder Gewinne aus Coins in andere Coins getauscht wurden.
Auch wenn die Steuerregelungen für Krypto-Geschäfte hierzulande noch nicht eindeutig geregelt sind gilt: Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen müssen in der Steuererklärung dem Finanzamt gemeldet werden. Übermittelt man dem Finanzamt diese Gewinne nicht, droht im schlimmsten Fall der Tatbestand der Steuerhinterziehung.
Der Spiegel schreibt, dass es in der aktuellen Sache um eine potenzielle Schadenssumme in zweistelliger Millionenhöhe geht. Immerhin: Wer Gewinne bislang nicht angegeben hat, kann beim Finanzamt eine Selbstanzeige stellen und so straffrei davonkommen.
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