Nach einem kurzen Boxenstopp hat die Aktie von Ferrari wieder Fahrt aufgenommen und die psychologisch wichtige Marke von 400 Euro überschritten. Damit kommt das Papier seit Jahresbeginn auf ein Plus von 34 Prozent. Auf Sicht von zwölf Monaten hat die Aktie sogar 65 Prozent zugelegt. Die kanadische RBC sieht das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht.
RBC-Analyst Tom Narayan hat das Kursziel für Ferrari nach einem Treffen mit dem Management von 380 auf 463 Euro angehoben und die Einstufung auf "Outperform" belassen. Der geplante Einstieg in das Geschäft mit Elektroautos biete dem Sportwagenhersteller eine gute Möglichkeit, seinen Umsatz weiter zu steigern, schrieb Narayan. Unterstützt werde dieses Wachstum durch die Fähigkeit, den Auftragsbestand und damit auch die übrigen Werte zu kontrollieren, die sich auf das Preis-/Mixverhältnis beim Verkauf von Neuwagen auswirkten. Schließlich böten auch Personalisierungsprogramme die Chance, die Gewinnspanne zu erhöhen, ohne dass das Volumen gesteigert werden muss.
Ferrari legt eine tolle Performance aufs Parkett. Die meisten neuen Modelle sind bereits vollständig ausverkauft, einschließlich des neuen Purosangue, dem SUV im Portfolio von Ferrari.
Mit dem Purosangue hat Ferrari das am schnellsten wachsende Segment der Luxusautos betreten. Der SUV soll für überdurchschnittliche Margen stehen. Preis: rund 390.000 Euro. Damit ist der Luxus-SUV von Ferrari preislich weit über den Modellen der Konkurrenz angesetzt.
Ferrari lieferte 2023 mit 13.663 Autos drei Prozent mehr Luxusschlitten aus. Das operative Ergebnis (Ebitda) legte um knackige 29 Prozent auf 2,28 Milliarden Euro zu. Der Nettogewinn um gut ein Drittel auf 1,26 Milliarden Euro.
Als wäre das noch nicht genug, packte Ferrari-CEO Benedetto Vigna zuletzt noch eine Schippe drauf. Der Konzernchef setzt auf die vollen Auftragsbücher der Italiener. Ferrari will nach dem Rekordjahr 2023 Umsatz und Gewinn im laufenden Jahr weiter nach oben schrauben.
„Wir gehen davon aus, dass 2024 ein weiteres starkes Jahr in Bezug auf den Mix für Ferrari sein wird“, so Barclays-Analyst Henning Cosman.
Luxus ist und bleibt en vogue. Die Produkte sind einzigartig und bescheren dem Unternehmen Bruttomargen von fast 40 Prozent. Die Aktie ist mit einem KGV von 52 und einem KUV von knapp 10 extrem sportlich bewertet. Neue Investments kommen erst nach einer stärkeren Korrektur in Frage. Investierte Anleger bleiben an Bord und ziehen den Stoppkurs nach.