Die Aktie von Ferrari hat nach den Q3-Zahlen kurzzeitig den Rückwärtsgang eingelegt. Von 428 Euro ging es bis auf 408 Euro nach unten. Die Analysten sehen in dem Rücksetzer einen guten Einstiegszeitpunkt.
Ferrari meldete vor kurzem für das 3.Quartal ein bereinigtes Ebitda in Höhe von 638 Millionen Euro. 7,2 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz lag bei 1,64 Milliarden Euro, 6,5 Prozent plus. Mit 3.383 ausgelieferten Luxus-Schlitten - minus 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr - lag Ferrari allerdings unter den Schätzungen der Analysten. Diese sind im Vorfeld von 3.469 Autos ausgegangen.
Für Stephen Reitman von Bernstein Research hatte sich der Rückgang bei den Auslieferungen allerdings angekündigt. „Es spiegelt nicht ein Nachfragedefizit wider, sondern zeigt die Fähigkeit, Lieferungen entsprechend der Marge zuzuordnen“, schrieb Reitman.
Reitman geht davon aus, dass der neue Supersportwagen F80 einer der wichtigsten Margentreiber in Ferrari's nächstem Fünfjahresplan werde.
„Weniger Einheiten, aber höhere Einnahmen und höhere Margen sind in jedem Fall ein robustes Quartal. Angesichts der guten Ausführung, des Auftragsbestands und der Stärke der jüngsten Markteinführung (F80, V12) scheint das Unternehmen ein Opfer seines eigenen Erfolgs zu sein. Wir sehen keine inkrementellen negativen Effekte“, so Henning Cosman von Barclays im Anschluss an die Zahlen und den Rücksetzer bei der Aktie von Ferrari. Sein Kursziel lautet 500 Euro.
Das Papier von Ferrari führt nahezu ein Eigenleben im Vergleich zu den anderen europäischen Auto-Herstellern. Die Aktie des Luxusautobauers legte seit Januar um rund 30 Prozent zu. Mehrfach wurden die Prognosen für Umsatz und Gewinn im Jahresverlauf nach oben geschraubt.
Ferrari profitiert unter anderem von der Tatsache, dass das Unternehmen nur rund 8 Prozent der Erlöse in China macht. Hinzu kommt, dass der 12Cilindri mit einem Aufschlag von 30 Prozent gegenüber dem etablierten 812 Superfast verkauft wird. Eine neue Fabrik am Standort Maranello bietet darüber hinaus die Möglichkeit für mehr Sonderanfertigungen und Personalisierung. Das wird sich in den nächsten Monaten positiv auswirken.
DER AKTIONÄR bleibt für den Luxusauto-Hersteller trotz der schwächeren Auslieferungen langfristig zuversichtlich. Modelle wie der 12Cilindri und der Purosangue sollten im Jahr 2025 gute Ergebnisse für Ferrari ermöglichen.
Ferrari ist bis 2026 ausverkauft und auf dem besten Weg, das obere Ende der angestrebten Marge in der Range zwischen 38 und 40 Prozent schon eher als geplant (2026) zu erreichen.
Die Aktie hat im Zuge der Korrektur nach den Q3-Zahlen die 100-Tage-Linie bei 412,59 Euro kurzzeitig unterschritten, diese allerdings kurz darauf wieder zurück erobert. In einem freundlichen Börsenumfeld sollte das Papier bald wieder den Weg nach oben einschlagen. Wer bereits investiert ist, bleibt dabei. Zukäufe sind auf dem aktuellen Niveau vertretbar.