Der Luxussportwagen-Hersteller Ferrari hat im ersten Quartal vom gestiegenen Anteil teurerer Autos und von Sonderwünschen seiner Kunden profitiert. Obwohl die Italiener ähnlich viele Autos auslieferten wie im Vorjahreszeitraum, legten Umsatz und Gewinn deutlich zu. Dennoch gab die Aktie leicht nach.
Der Umsatz kletterte im Q1 um elf Prozent auf 1,59 Milliarden Euro. Beim um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stand hingegen ein Plus von 13 Prozent auf 605 Millionen Euro zu Buche. Analysten hatten mit Werten in dieser Größenordnung gerechnet. Unter dem Strich verdiente Ferrari mit 352 Millionen Euro fast ein Fünftel mehr. Ferrari-Chef Benedetto Vigna bekräftigte in der Folge seine Jahresprognose.
In den ersten drei Monaten lieferte Ferrari 3.560 Fahrzeuge aus, sieben weniger als im Vorjahreszeitraum. Während es in Europa und Amerika leichte Zuwächse gab, gingen die Auslieferungen in China, Hongkong und Taiwan zurück. Zuletzt bekam auch Porsche die Nachfrageschwäche aus China zu spüren. Gründe dafür dürften die Wirtschaftsflaute und Immobilienkrise in der Volksrepublik sein.
Trotz der eigentlich positiven Zahlen liegt die Aktie derzeit rund zwei Prozent im Minus und notiert aktuell bei rund 385 Euro. Allerdings schwankte die Aktie im Tagesverlauf bereits deutlich. Von 371,00 Euro ging es bis zeitweise auf 404,90 Euro nach oben. Sofern der Kurs über der Unterstützung bei 379,80 Euro schließt, bleibt der Aufwärtstrend intakt.
In ersten Reaktionen auf die jüngsten Zahlen behielten die Analysten von RBC, Jefferies, Bernstein und UBS ihre Einschätzungen bei. Mit zwei „Outperform“-Ratings, einer Kaufempfehlung sowie einer „Hold“-Empfehlung und Kurszielen von 375 bis 512 Dollar bleibt die Stimmung der Analysten mehrheitlich positiv. Zudem sind sich alle Analysten einig, dass der heutige Kursrückgang auf die ausgebliebene Anhebung der Jahresprognose zurückzuführen ist.
Grundsätzlich gilt: Ferrari hat solide Zahlen vorgelegt. Die aktuellen Gewinnmitnahmen nach der bisher starken Rally sind durchaus gesund. Anleger bleiben daher vorerst an Bord und lassen die Gewinne laufen.