Nachdem sich die australische Regierung nicht von den Drohungen von Facebook hatte einschüchtern lassen, wurde am Montag ein Deal mit der News Corp. von Rupert Murdoch geschlossen. Am Dienstagabend überraschte dann die Meldung über eine eigene Plattform für Autoren.
Wenige Wochen nach der Verabschiedung eines neuen Mediengesetzes in Australien gab es am Montag eine Einigung auf Zahlungen für journalistische Inhalte. Der Deal zwischen Facebook und der News Corp. erlaubt Facebook News, Nachrichten von Zeitungen und Webportalen wie von The Daily Telegraph, Herald Sun oder The Courier-Mail zu posten.
Die Vereinbarung baut dabei auf einem Vertrag auf, der es Facebook gegen Zahlung erlaubt, auch US-Publikationen aus dem Murdoch’schen Medienimperium zu verwenden. Zudem hat Facebook mit weiteren australischen Medienfirmen Absichtserklärungen zur entgeltlichen Nutzung von Nachrichteninhalten unterzeichnet.
Neuer Dienst in Planung
Laut einem Axios-Bericht vom Dienstag will sich der Internet-Riese damit jedoch nicht zufriedengeben und plant selbst Partnerschaften mit Autoren einzugehen, um eine eigene Plattform für Nachrichten, Newsletter und Essays aufzubauen. Der noch namenlose Dienst soll dabei für die Autoren kostenfrei bleiben, ihnen jedoch die Möglichkeit geben durch Abonnements ihre Werke zu monetarisieren.
Facebook zieht damit mit LinkedIn oder Twitter, das nach der Übernahme von Revue aktuell in seinen Kurznachrichtendienst eine ähnliche Autoren-Plattform integriert, gleich. Der Tech-Konzern will sich damit ein Stück vom Kuchen der ständig wachsenden Zahl an freiberuflich tätigen Autoren sichern.
Die Verhandlungen mit Facebook in Australien waren laut Insidern zäh und sind noch nicht abschließend geklärt. Gleichzeitig zeigt Facebook keine Scheu eigene Angebote zu entwickeln. Es bleibt also weiterhin spannend wie sich die künftige Rolle Facebooks in der Nachrichtenlandschaft gestalten wird.
Mittelfristig sollte der Streit um die Veröffentlichung von Nachrichten auf Facebook, der auch außerhalb Australiens geführt wird, jedoch keine Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung haben. Anleger können für 2021 mit wieder anziehenden Wachstumsraten von rund 25 Prozent rechnen und guten Gewissens ihrer Facebook-Investition treubleiben.