Der Aktie von Facebook ist am Donnerstag, dem gleichzeitig letzten US-Handelstag der Woche, knapp unterhalb des Allzeithochs wieder nach unten gedreht. Facebook hat gegen eine Selbstverpflichtung verstoßen, keine Daten mehr an Apps zu geben, die länger als 90 Tage nicht genutzt werden. Das räumte das Netzwerk am Mittwoch (Ortszeit) in einem Blog-Eintrag ein.
Nach dem Cambridge-Analytica-Skandal habe man 2018 diese Regel festgelegt. Kürzlich habe man jedoch bemerkt, dass in einigen Fällen Apps weiterhin die Daten empfangen, wenn die App in den vergangenen 90 Tagen nicht benutzt worden sei. Dabei habe es sich um die Daten gehandelt, die zuvor auch von den Nutzern freigegeben worden seien.
Als Beispiel nannte Facebook eine Fitness-App die ein User verwendet, um seine Freunde aus seiner Heimatstadt zu einem Training einzuladen. Dabei habe Facebook nicht erkannt, dass einige seiner Freunde seit vielen Monaten inaktiv waren und die Benachrichtigung eigentlich nicht hätten erhalten dürfen.
"Aus den Daten der vergangenen Monate, die uns zur Verfügung stehen, gehen wir derzeit davon aus, dass dieses Problem etwa 5.000 Entwicklern ermöglichte, auch nach 90 Tagen Inaktivität (...) Informationen – zum Beispiel Sprache oder Geschlecht – zu erhalten", heißt es in dem Blog-Eintrag weiter. Man habe jedoch keine Beweise dafür gesehen, dass dieses Problem dazu geführt habe, dass Informationen ausgetauscht wurden, die nicht mit den Berechtigungen übereinstimmten, die Personen erteilt haben, als sie sich über Facebook eingeloggt haben.
Facebook hat nach eigenen Angaben die Lücke umgehend geschlossen. "Wir werden das Problem weiter untersuchen und der Transparenz bei größeren Aktualisierungen weiterhin Priorität einräumen."
Zuletzt stand das Unternehmen im Zuge eines großen Werbeboykotts unter Druck. Eine aktuelle Einschätzung zu der Aktie lesen Sie in der neuen Ausgabe 28/2020 des AKITONÄR, die Sie hier herunterladen können.
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(Mit Material von dpa-AFX)