Kult-Shortseller Mark Spiegel äußert sich zu Tesla und dem aus seiner Sicht drohenden Absturz. Die neuen Elektroauto-Förderungen in den USA könnten Elon Musk nicht retten.
Der aggressive Shortseller Spiegel hat mit Tesla viel Geld verloren und wurde wegen beleidigender Ausfälle auf Twitter gesperrt. Spannend, ob ihn Twitter nach der Musk-Übernahme freischaltet. Bis dahin postet er unter dem Namen seines Fonds „Stanpyhl Capital“. Im Sommer schrieb er, Volkswagen, Hyundai, Ford, GM, BMW, Mercedes, BYD und Toyota würden für Tesla das, was Disney, Amazon Prime und Hulu für Netflix geworden sind.
Der AKTIONÄR Hot Stock Report hat nun erneut beim US-Fondsmanger nachgefragt. Kann sich in diesem Umfeld Tesla mehr verzehnfachen, wie es sich Musk wünscht? Spiegel lacht darüber laut. Er ist der Gegenpol zu Tesla-Fans, die 2030 bereits 20 Millionen Autos pro Jahr erwarten. Was glaubt er? Spiegel im Interview mit uns: „Im besten Fall steigert Tesla sein Volumen von jetzt 1,3 Millionen Autos auf das Niveau von rund zwei Millionen Euro, wie sie BMW verkauft. Bei gleicher Bewertung wie BMW würde die Tesla-Aktie bei 14 Dollar gehandelt.“
Wie schätzt er Skalenvorteile von Tesla ein? „Es gibt keinen großen Markt für 50.000-Dollar-Autos.“ Ohnehin würden vor allem die Großen wie GM und VW ab 2023, 2024, 2025 in die Masse gehen. Doch Tesla profitiert 2023 von neuen US-Fördermilliarden. Spiegel: „Das wird nicht annähernd reichen, die Wachstumserwartungen wegen der Schwäche in China und Europa zu kompensieren.“
(Dieser Artikel ist vor zwei Wochen exklusiv im AKTIONÄR Hot Stock Report erschienen und aktualisiert)
Lol, "only" $655 billion.
— Stanphyl Capital (@StanphylCap) November 5, 2022
BMW sells 50% more cars than $TSLA (2 million/year) with a great brand & margins (and its iX & i4 are nicer BEVs than any Tesla) and has a market cap of $52 billion. $TSLA valued as BMW's $52 billion would be $16/share, down 92% from Friday's close. https://t.co/JCBljgSvNq
Der „Autopilot“ ohne LIDAR sei „absoluter Schrott“. Natürlich ist Spiegel befangen und einen Tick „drüber“, doch das sind auf der anderen Seite auch viele Tesla-Träumer. Die Wahrheit liegt in der Mitte. Tesla wird als schlanke Firma die Rezession besser als andere überstehen – aber auch darunter leiden und kann jederzeit statt mit einem KGV von 50 bei einer Wachstumsdelle mit einem KGV von 10 bewertet werden. Chart angeschlagen, Musk entzaubert.
Neu: Batterie und AR
Hinweis: Im Depot 2030 befinden sich Enphase (+5.000 Prozent seit Erstempfehlung), SMA Solar und ein Short auf Tesla (+30 Prozent). In der neuen Ausgabe gibt es gleich zwei Käufe: Die „neue Samsung SDI“ und eine Turnaround-Chance mit Augmented-Reality-Fantasie.