Mit einer Kurs-Rallye haben die Aktien von Osram am Freitag im vorbörslichen Handel auf das Festhalten von AMS an der Übernahme des Lichtspezialisten reagiert. Osram-Aktien schossen auf Tradegate um gut 30 Prozent nach oben auf 29 Euro im Vergleich zum Xetra-Schluss am Vortag. Der österreichische Hersteller von Sensortechnik bietet 41 Euro je Osram-Aktie. Die ehemalige Lichttochter von Siemens wurde 2013 vom Münchner Technologiekonzern abgespalten.
Osram-Aktien waren zuletzt um mehr als 50 Prozent auf 22,20 Euro eingebrochen und damit deutlich stärker als der Gesamtmarkt. "Der Ausverkauf belegt, dass man am Markt erhebliche Bedenken hatte, ob der Deal am Ende zustande kommt", sagte ein Händler. Nun dürfte sich entsprechend einige Erleichterung breit machen.
Eine Rückkehr des Kurses auf das Niveau des Angebotspreises von 41 Euro sei aber sehr unwahrscheinlich, sagte der Händler. Die Turbulenzen an den Börsen seien derart groß, dass es mit Blick auf ein Gelingen der Übernahme nach wie vor viele Skeptiker geben dürfte. Hinzu komme, dass die absehbare Wirtschaftsschwäche auch bei AMS und Osram tiefe Spuren hinterlassen dürfte, welche wiederum die Höhe des Kaufpreises in Frage stellten.
Zuletzt hat zudem eine Gewinnwarnung die Aktie von Osram belastet. "Osram leidet besonders unter der schwachen Nachfrage aus der Automobilindustrie", so Analyst Harald Schnitzer von der DZ Bank. Die Gewinnwarnung reihe sich ein in die der Autohersteller und -zulieferer der jüngsten Zeit. Wie lange der Abwärtstrend noch anhält, sei gegenwärtig schwer zu sagen.
Die Aktie von Osram notiert trotz der Erholung am heutigen Freitag noch deutlich unter dem bislang angebotenen Preis des österreichischen Chip- und Sensorenherstellers: Dieser lag bei 41 Euro je Osram-Aktie. Angesichts der derzeitigen enormen Unsicherheiten am Markt drängt sich ein Einstieg bei Osram derzeit nicht aus.
(Mit Material von dpa-AFX)