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Evotec: Wie gewonnen, so zerronnen

Evotec: Wie gewonnen, so zerronnen
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Marion Schlegel 12.05.2022 Marion Schlegel

Die kräftige Erholung vom Dienstag ist bei Evotec schnell verpufft. Am Mittwoch brachen die Papiere des Wirkstoffforschers nach Geschäftszahlen zweistellig ein und fielen sogar auf einen neuerlichen Tiefststand seit April 2020. Dabei zeigten sich Experten in ersten Reaktionen trotz des Ergebnisrückgangs durchaus zufrieden.

Evotec (WKN: 566480)

Christian Ehmann von Warburg und Zoe Karamanoli von RBC lobten die Umsatzentwicklung. Letztere sah das operative Ergebnis allerdings etwas unter den Erwartungen. Evotec investiert in den Kapazitätsausbau, was das Ergebnis belastet. Karamanoli sieht die Hamburger mit neuen Kooperationen und alten Partnern auf einem guten Weg.

Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für Evotec nach Quartalszahlen von 55 auf 45 Euro gesenkt, die Einstufung jedoch auf "Buy" belassen. Weil die Margen stärker zurückgehen dürften, senkte Analyst Peter Welford in einer am Mittwoch vorliegenden Studie die Gewinnschätzungen für 2022 und 2023. Auch dürfte das Biotech-Unternehmen mehr Geld investieren. Die für das Jahr 2025 gesteckten Ziele dürfte das Unternehmen aber erreichen.

Die kanadische Bank RBC hat Evotec nach Quartalszahlen auf "Outperform" mit einem Kursziel von 43 Euro belassen. Der Wirkstoffforscher habe ein gutes Umsatzwachstum gezeigt und den Ausblick bestätigt, schrieb Analystin Zoe Karamanoli in einer am Mittwoch vorliegenden ersten Reaktion.

Für die bestätigten Jahresziele hat Evotec ein starkes Auftragsbuch im Rücken, dieses sei so gut gefüllt wie nie, so Evotec-Chef Werner Lanthaler. Im vergangenen Quartal schloss der Konzern neue Partnerschaften etwa mit dem US-Konzern Eli Lilly und dem deutschen Arzneimittelhersteller Boehringer Ingelheim ab.

Besonders lukrativ könnte die erst am Vortag bekannt gegebene verlängerte und erweiterte Kooperation mit dem BMS-Konzern werden. Dabei geht es um einen Ansatz zum gezielten Proteinabbau, mit dem sich laut den Unternehmen langanhaltende therapeutische Wirkungen erzielen lassen.

Die Aktie von Evotec ist charttechnisch wieter angeschlagen. Langfristig ist das Papier aber auf einem sehr interessanten Kaufniveau. DER AKTIONÄR bleibt bei Evotec ganz klar zuversichtlich. Anleger sollten allerdings Geduld mitbringen.

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