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Nach dem deutlichen Kurseinbruch der am Donnerstag scheint sich die Aktie von Evotec zum Wochenschluss wieder zu beruhigen. Das Papier notiert im frühen Handel 0,1 Prozent im Minus bei 17,55 Euro. Am Donnerstag war die Aktie zeitweise bis auf 16,81 Euro eingebrochen. Belastet hat hier der überraschend angekündigte Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden Werner Lanthaler, der Fragen aufwirft.
In den Tagen vor dem Ausscheiden Lanthalers wurde eine ganze Reihe von Directors‘ Dealings von Vorstandschef Werner Lanthaler veröffentlicht, die zum Teile lange zurücklagen. Das Manager Magazin schrieb dazu am Donnerstag: „Bis zwei Tage vor Weihnachten noch unbekannte Geschäfte des Vorstandschefs mit eigenen Aktien legen nahe, dass Lanthaler gegen Meldevorschriften für solche Deals verstoßen hat. Außerdem ist nicht auszuschließen, dass er sich damit dem Verdacht des Insiderhandels ausgesetzt haben könnte.“
Das Manager Magazin erläutert zudem, dass Verstöße gegen die Meldepflicht als Ordnungswidrigkeit gelten und bei natürlichen Personen mit einem Bußgeld von maximal 500.000 Euro bestraft werden. Bei juristischen Personen wie dem meldepflichtigen Unternehmen beträgt das maximale Bußgeld eine Million Euro. Die finanziellen Auswirkungen wären also für Lanthaler und Evotec sehr begrenzt, so das Manager Magazin weiter.
Auch wenn dies sicherlich noch einiges an Aufklärungsarbeit nach sich ziehen wird, an der starken Aufstellung Evotecs ändert dies nichts. Mit Dr. Mario Polywka hat man derweil einen guten Interims-Chef gefunden. Er war früher COO von Evotec und kennt das Unternehmen bestens. Und auch fundamental steht Evotec stark da. Analyst Christian Ehmann von Warburg etwa schreibt: „Das Unternehmen ist operativ gut aufgestellt." Es sei auf einem guten Weg, nicht nur die eigenen, am Vorabend bestätigten Prognosen für 2023 zu erreichen, sondern auch die Ziele für 2025. Auch im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) ist Evotec stark engagiert. Erst am Donnerstag konnte Evotec eine neue Partnerschaft mit Owkin melden. Dabei geht es um eine KI-gestützte Multi-Target-Zusammenarbeit in den Bereichen Onkologie, Immunologie und Inflammation.
Charttechnisch die Aktie von Evotec nach dem Rutsch unter die 200- und 38-Tage-Linien nun wieder angeschlagen. Nun gilt es für die Aktie, sich nachhaltig zu stabilisieren. DER AKTIONÄR bleibt langfristig zuversichtlich. Aufgestellt ist Evotec extrem gut. Wenn sich die Lage wieder beruhigt hat und ein guter Nachfolger gefunden werden konnte, wird sich die Börse wieder auf die fundamentalen Chancen konzentrieren. Bis dahin dürfte sich die Aktie aber wohl volatil zeigen.
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