Nach dem von der Corona-Krise geprägten Jahr 2020 geht der Spezialchemiekonzern Evonik verhalten optimistisch ins neue Jahr. Evonik-Chef Christian Kullmann kalkuliert laut einer Mitteilung vom Donnerstag für 2021 mit einem Umsatz zwischen 12 und 14 Milliarden Euro sowie mit einem bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in Höhe von 2,0 bis 2,3 Milliarden Euro. Das wäre im günstigen Fall mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019. Die durchschnittlichen Analystenschätzungen liegen in etwa in der Mitte der Spannen.
2020 schlugen die Folgen der Corona-Pandemie vor allen anfangs ins Kontor. Die Autokrise und der Ölpreiseinbruch hinterließen insbesondere in der ersten Jahreshälfte Spuren. Zudem gerieten die Preise für das Tierfuttereiweiß Methionin zum Jahresende hin abermals unter Druck. Robuste Geschäfte etwa mit der Hygieneanwendungen sowie mit der Pharma- und auch der Windkraftbranche konnten das nicht vollständig auffangen. Der Konzernumsatz fiel 2020 um sieben Prozent auf 12,2 Milliarden Euro und das operative Ergebnis sank um 11 Prozent auf 1,91 Milliarden Euro.
Unter dem Strich entfällt auf die Aktionäre ein Gewinn von 465 Millionen Euro nach 2,1 Milliarden im Vorjahr. Allerdings waren damals die hohen Erlöse aus dem Verkauf des Methacrylatgeschäfts enthalten. Die Dividende soll mit 1,15 Euro je Aktie stabil bleiben. Nach der jüngsten Kurserholung auf gut 29 Euro entspricht das einer Dividendenrendite von knapp 4 Prozent.
Die Zahlen für 2020 waren solide, der Ausblick auf 2021 relativ optimistisch. Die Chancen auf eine Fortsetzung der jüngsten Rallye des MDAX-Titels stehen damit gut. Allerdings ist es nach der starken Performance der vergangenen Wochen auch durchaus möglich, dass die Aktie im Zuge von Gewinnmitnahmen eine kleine Verschnaufpause einlegt. Anleger können bei der Dividendenperle jedenfalls weiter an Bord bleiben, der Stoppkurs sollte auf 22,50 Euro nachgezogen werden.
Mit Material von dpa-AFX