Wie sollte jetzt bei der Aktie von Evonik gehandelt werden? An dieser Frage scheiden sich aktuell die Geister – und auch die Analysehäuser. Während die US-Investmentbank Goldman Sachs skeptisch gestimmt ist, sehen die Experten von der britischen Großbank Barclays für die Dividendentitel noch reichlich Luft nach oben.
Goldman hat die Aktie des Chemiekonzerns vor Zahlen auf "Sell" mit einem Kursziel von 19,30 Euro belassen. Analystin Georgina Fraser rechnet laut einer am Montag vorliegenden Branchenstudie für das Schlussquartal 2022 mit einem Ergebnis im Rahmen der Konsenserwartungen, während der diesbezügliche Ausblick auf 2023 dahinter zurückbleiben dürfte. Verantwortlich dafür sei die große Bedeutung des Consumer-Geschäfts, in dem der Abbau von Lagerbeständen belasten könnte.
Hingegen hatte in der Vorwoche Barclays Evonik von "Equal Weight" auf "Overweight" hochgestuft und das Kursziel von 27 auf 29 Euro angehoben. Analyst Alex Stewart unterteilte die Chemiebranche in seiner Branchenstudie in zwei Bereiche: Diversifizierte Chemie und Spezialchemie, erstere mit positivem und letztere mit neutralem Votum. Evonik zählt er zu den diversifizierten Konzernen. Die Aktie werde mit einem deutlichen Abschlag gegenüber Covestro gehandelt, obwohl Evonik viel zuverlässigere Gewinne erwirtschafte.
DER AKTIONÄR ist eher der Ansicht von Barclays: Der stark aufgestellte Chemieriese verfügt mittel- bis langfristig betrachtet über gute Perspektiven. Zudem ist die Bewertung aktuell günstig und die Dividendenrendite stattlich. Der MDAX-Titel bleibt ein Kauf (Stopp: 15,00 Euro).
Mit Material von dpa-AFX