Die Dollarstärke setzt sich fort: Nach dem Bruch der 200 Tage Linie nach unten verstärkte sich die Abwärtsdynamik noch einmal und die Währung markierte gestern ein neues Intra-day Jahrestief bei 1,17608 Dollar. Damit hat der Euro seit Jahresbeginn fast 5 Prozent gegenüber dem US-Dollar nachgegeben. Sollte auch hier kein Boden gefunden werden, könnte das nächste Ziel die Marke von 1,16 sein.
Schwacher Euro trotz US-Dollar Flut
Europa fällt weiter zurück. Die Fortschritte bei der Bekämpfung der Pandemie sind mehr als schwach. Angela Merkel ist am Sonntag in einer „Talk-Show“ der Kragen geplatzt und nach der überraschenden Entschuldigung und dem Eingestehen von Fehlern letzte Woche war die Marschrichtung wieder eine ganz andere. Von weiteren schärferen „Lockdowns“ ist die Rede, selbst im Sommer ist nicht mit wirtschaftlicher Normalität zu rechnen. Das belastet den Euro. Anders in den USA. Präsident Biden gab bekannt, dass bis zum 19. April 90 (!) Prozent aller Amerikaner impfberechtigt sein sollen. Bereits während der ersten 100 Tage seiner Amtszeit sollen statt der versprochenen 100 Millionen Impfungen (wurde schon nach 60 Tagen erreicht) bereits 200 Millionen verabreicht sein. Unglaubliche Zahlen im Vergleich zu Europa. Diese Entwicklungen belasten den Euro massiv und wirken stärker als die Dollar-Flut der amerikanischen Hilfsprogramme. Auch gewinnt damit der US-Dollar als „Safe Haven“ Währung wieder an Bedeutung. Alles keine guten Nachrichten für den Euro und damit auch für die amerikanischen Rohstoff-Preise.
CoT-Daten: „Profis“ covern bereits ihre Shorts
Richtet man den Blick auf die Commitment-of-Traders-Daten so zeigt sich, dass die Finanzinstitute die Short-Position seit August des letzten Jahres fast halbiert haben. Das ist positiv für den Euro zu werten. Aktuell beträgt die Gesamtposition Minus 138.033 Kontrakte. Saisonal bedingt sollte der Euro bis Ende April anziehen.
Wir gehen davon aus, dass die Dollarstärke vorübergehen wird, nicht zuletzt wegen der Unmengen an Liquidität, die dank der US-Hilfsprogramme in den Markt gepumpt wird. Der Zustand der „Reflation“ in den Commodity-Märkten wird also noch einige Wochen anhalten – die Inflation wird steigen, erste Anzeichen dafür sehen wir in den verschiedensten Märkten – alles wird teurer. Wir bleiben positiv gestimmt, nach dem Bruch der 200 Tage Linie ist jedoch erst einmal abwarten angesagt.