Die E.on-Aktie setzt ihren Höhenflug der vergangenen Wochen fort. Im freundlichen Marktumfeld sind die Papiere des Versorgers zwischenzeitlich sogar über die 9,00-Euro-Marke geklettert. Positive Analystenstudien verleihen neuen Schwung. RWE steht dagegen nach einer Abstufung am DAX-Ende.
Nach dem starken Jahresverlauf hat Analyst Nicholas Ashworth von Morgan Stanley seine Einschätzung zu den DAX-Versorgern überarbeitet. RWE sei nach der Rallye mit einem Plus von gut 70 Prozent inzwischen ambitioniert bewertet. Ashworth hob das Kursziel zwar von 18,00 auf 20,40 Euro an, gleichzeitig stufte er die Aktie aber von „Overweight“ auf „Equal Weigth“ ab. Bei E.on sieht der Experte dagegen insbesondere bei den Dividenden noch Überraschungspotenzial. Hier lautet das Urteil nun „Overweight“ und der faire Wert bei 10,30 Euro – drei Euro höher als bislang.
Eine neue Branchenstudie hat auch die Deutsche Bank veröffentlicht. Nachdem der deutsche Atommüll-Deal von der EU-Kommission gebilligt wurde bleibt Analyst Martin Brough bullish für beide Versorger. Die mit der Zahlung von 24 Milliarden Euro wegfallende Verantwortung für die Zwischen- und Endlagerung des Atommülls mindere die bilanziellen Risiken. Zudem sieht auch er Chancen bei der Dividende. Das Kursziel für RWE sieht er bei 10,00 Euro, bei E.on liegt es bei 22 Euro.
An Bord bleiben
Nach der jahrelangen Talfahrt sind E.on und RWE bei Anlegern wie Analysten wieder in der Gunst gestiegen. Nicht zu Unrecht: Es bieten sich nach den milliardenschweren Abschreibungen und dem Atomdeal wieder neue Chancen. Anleger sollten je nach Risikoneigung entscheiden.
Bei RWE verleiht vor allem die Hoffnung auf steigende Strompreise und einen Kapazitätsmarkt Fantasie. E.on dagegen setzt auf die Chancen der neuen Energiewelt und die Übernahmefantasie um die Tochter Uniper. Mutige können hier auch mit Hebel spekulieren. DER AKTIONÄR liegt mit seiner Position im Hebel-Depot bereits deutlich im Plus.