Es waren zuletzt schlimme Tage für E.on-Anleger. Traditionell zählen die Papiere des Versorgers zu den defensiven Werten. Doch davon ist derzeit nichts zu spüren. Schwache Zahlen, Probleme in Großbritannien und die Sorgen, der Verlierer beim Innogy-Deal zu sein, belasten die Aktie. Nun entscheidet sich, wie es weitergeht.
Im Tief ist die E.on-Aktie am Donnerstag bereits auf 8,07 Euro gefallen und damit unter das Oktober-Tief von 2018 bei 8,16 Euro. In diesem Bereich wurde in den vergangenen Jahren allerdings eine massive Unterstützungszone ausgebildet. Knapp unterhalb des aktuellen Kurses liegen auch noch das Tief vom Juli 2017 bei 7,99 Euro und das Mehrjahrestief vom Februar 2018 bei 7,87 Euro. Erst unterhalb dieser Marke sollten Anleger die Reißleine ziehen.
E.on hat derweil bekannt gegeben, für 500 Millionen Dollar den bisher größten Windpark in den USA zu bauen. 440 Megawatt umfasst das Projekt in Texas, mit dem Ende des Jahres begonnen werden soll. Geht alles seinen geregelten Weg, wird E.on das Geschäft mit Erneuerbaren Energien aber ohnehin noch dieses Jahr im Rahmen des Innogy-Deals an den Rivalen RWE abtreten.
Ausgerechnet die boomenden Erneuerbaren gibt E.on an RWE ab. Dafür muss sich der Konzern um das kriselnde Vertriebsgeschäft in Großbritannien kümmern. Diese Gemengelage führt dazu, dass sich RWE derzeit deutlich besser entwickelt. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen. Wer bei E.on investiert ist, beachtet den Stopp bei 7,80 Euro.