Stehen E.on und RWE vor einer feindlichen Übernahme durch einen ausländischen Investor? Nach Ansicht der rot-grünen Landesregierung von Nordrhein-Westfalen ist dies eine realistisches Möglichkeit. Wie realistisch ist eine Übernahme tatsächlich?
Die rot-grüne Landesregierung von Nordrhein-Westfalen sorgt sich um zwei ihrer größten Unternehmen. "In der Tat treibt die Landesregierung die Sorge um, dass ausländische Energiekonzerne die Kurseinbrüche von E.on und RWE zum Versuch einer feindlichen Übernahme nutzen könnten", sagte Umweltminister Johannes Remmel der Rheinischen Post.
Unternehmen von nationalem Interesse
Remmel hoffe, dass sich die Bundesregierung im Ernstfall anders verhalten werde, als bei Hochtief. Damals habe Rot-Grün versucht, die feindliche Übernahme durch eine Verschärfung des Übernahmerechts zu verhindern. Die Bundesregierung habe diesen Plan vereitelt. "Ich hoffe, dass die Entscheidung der Kanzlerin bei E.on und RWE anders aussähe", sagte Remmel. Darüber hinaus sei der Erhalt der beiden Energieversorger von nationalem Interesse.
Berechtigte Skepsis
Angesichts des Sinkflugs der Aktien von E.on und RWE in den vergangenen Jahren, könnte man die deutschen Versorger tatsächlich als Übernahmekandidaten ansehen. Allerdings haben E.on und RWE noch immer einen Marktwert, der von Konkurrenten nur schwer zu stemmen wäre. Zudem kämpfen sie mit großen Herausforderungen und befinden sich in einer Phase des massiven Umbaus. Der offene Ausgang des Umbaus dürfte mögliche Investoren abschrecken. Das Übernahmepotenzial ist daher äußerst gering. Anleger sollten weiter einen Bogen um die Aktie von E.on und RWE machen.