Die deutsche Energiebranche befindet sich im Wandel. Auch nach Abschluss des milliardenschweren Innogy-Deals zwischen E.on und RWE schreitet die Neuordnung weiter voran. So hat sich RWE bereits von einem ersten Anteil am Rivalen getrennt, während mit EnBW ein weiterer Wettbewerber Interesse an E.on-Geschäften signalisiert.
RWE hat in der vergangenen Woche gegenüber Dow Jones Newswires eine Stimmrechtsmitteilung bestätigt, dass der 16,7-prozentige Anteil an E.on auf 15 Prozent verringert wurde. RWE habe damit sein Finanzportfolio optimieren wollen. Pläne für eine weitere kurzfristige Verringerung der Anteile gebe es aber nicht. Beim Innogy-Deal hatten beide Parteien zudem vereinbart, dass ein Verkauf der Beteiligung marktschonend ablaufen müsse.
EnBW-Chef Frank Mastiaux erklärte dagegen in der Rheinischen Post, dass die Übernahme von E.on-Geschäftsteilen geprüft wird. Dabei soll es um den Betrieb von 34 Ladestationen an deutschen Autobahnen gehen. „Wir arbeiten gerade kraftvoll am Ausbau unseres eigenen Netzes“, sagte Mastiaux. „Bis Ende nächsten Jahres wollen wir 1.000 Hochgeschwindigkeits-Ladesäulen errichten.“ Aktuell lohne sich das Geschäft mit E-Mobilität zwar noch nicht wirklich. „Aber es ist eine Investition in die Zukunft, für uns und für das Land.“
Es wird noch einige Zeit dauern, bis Ruhe in die deutsche Energiebranche einkehrt. Doch die Neuordnung macht sowohl für E.on als auch für RWE Sinn. Mit der Rückbesinnung auf Erneuerbare Energien dürfte RWE aktuell allerdings die Nase vorn haben. DER AKTIONÄR setzt hier im Aktien-Musterdepot weiter auf steigende Kurse. E.on bleibt eine Halteposition mit Stopp bei 7,80 Euro.