Die Zahlen von E.on und der Ausblick auf das laufende Jahr kamen am Markt gut an. Vor allem die Aussagen zur Dividende fielen überraschend positiv aus. Auch am Donnerstag zählen die Papiere des Versorgers zu den stärksten Werten im DAX. Weiter positiv dürfte vor allem wirken, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie „begrenzt“ sind.
Der Vorteil von E.on liegt darin, dass das staatlich regulierte Netzgeschäft 80 Prozent der Erträge beisteuert. Fallen die Einnahmen in diesem Jahr geringer aus, billigt der Regulierer im kommenden Jahr Mehreinnahmen – so, dass negative Effekte durch ein geringeres transportiertes Stromvolumen wieder kompensiert werden können.
Im Vertrieb dagegen macht sich der sinkende Stromverbrauch der Industrie zwar bemerkbar. Allerdings mache das Geschäft mit Großkunden laut Finanzchef Marc Spieker lediglich zwei Prozent des Gesamtergebnisses aus. „Aus heutiger Sicht sind die Gesamtauswirkungen auf Cash, Ergebnis und Investitionen tatsächlich begrenzt“, so Spieker. In den Privathaushalten dürfte der Stromverbrauch durch die Corona-Krise ohnehin sogar leicht steigen.
DER AKTIONÄR hat zuletzt bereits darauf hingewiesen, dass der Kurssturz bei E.on übertrieben erscheint. Das Kauflimit bei 7,80 Euro hat daraufhin gegriffen, die Position liegt inzwischen 16 Prozent vorn. Anleger bleiben dabei.